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Baby stillen

Viele werdende Mütter wissen schon während der Schwangerschaft, dass sie ihr Baby stillen möchten. Stillen bedeutet für die „frischgebackene“ Mutter etwas ganz besonderes und ist gleichzeitig die beste Methode das Baby in seinen ersten Lebensmonaten zu ernähren.

Stillen bedeutet nicht nur Nahrungsaufnahme, vielmehr ist Stillen eine gemeinsame Zeit von Mutter und Kind, wo Nähe und Vertrauen aufgebaut und vertieft werden.

Die Stillzeit – der mütterliche Organismus läuft auf Hochtouren

Schon während der gesamten Schwangerschaft vollbringt der Körper der werdenden Mutter Höchstleistungen, muss doch das Baby im Bauch komplett mitversorgt werden. Nach der Geburt geht es ohne Erholungspause weiter mit der Stillzeit, wo anfangs zwischen den einzelnen Stillphasen nur kurze Abstände liegen. Auch in der Nacht hat das Baby Hunger, was für die Mutter Schlafmangel bedeutet. Außerdem zehren die Hormonumstellung und die Rückbildungsprozesse an den Reserven der Mutter.
Eine ebenfalls große Leistung erbringt der Körper mit der Produktion der Muttermilch. In den ersten Tagen nach der Geburt produziert der Körper ungefähr 50ml Muttermilch und im dritten bis sechsten Monat erhöht sich die Produktion auf circa einen Liter pro Tag.

Für den Körper ist die Zeit des Stillens eine große Herausforderung. Um die Gesundheit von Mutter und Kind zu gewährleisten, ist die Zufuhr von Nähr- und Vitalstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sehr wichtig. Einer vitaminreichen und vielfältigen pflanzlichen Ernährung kommt gerade in dieser Zeit eine besondere Bedeutung zu.

Ernähren Sie sich in der Stillzeit ausgewogen und abwechslungsreich und essen viel frisches Obst und Gemüse, Kartoffeln, Nudeln und Reis, außerdem Algen und jodiertes Speisesalz als Jodlieferant und Hülsenfrüchte sowie Nüsse für den Eisenbedarf. Fleisch und Fisch zu essen ist nicht notwendig, sondern eher ungesund. Weiteres dazu unter http://www.schwangerschaft.net/geburt-und-baby/was-sollten-schwangere-nicht-essen-172.html

Muttermilch ist das Beste für Ihr Baby

Das Baby erhält durch das Stillen genau den Nährstoffmix, den es für die jeweilige Phase der Entwicklung benötigt. Gerade in den ersten Lebenswochen ist die Muttermilch mehr als ein „Sattmacher“ für das Kind.

Und so fängt alles an:

Nach der Geburt produziert die mütterliche Brust nicht gleich die normale Muttermilch, sondern erst die Vormilch, welche man auch Kolostrum nennt. Die Vormilch ist reich an Vitaminen und Eiweiß und besitzt Abwehrkörper gegen Infektionen. Die Vormilch ist leicht verdaulich und hat ein gelbliches sowie cremiges Aussehen. Sie regt die Darmperistaltik des Babys an und bald schon kommt es zum ersten Stuhlabgang, den man, seiner schwarzen Farbe wegen, Kindspech nennt.

Etwa vier Tage nach der Geburt kommt es zum sogenannten Milcheinschuss, es werden nun größere Mengen Milch produziert und das Aussehen der Milch verändert sich. Hier spricht man nun von der Übergangsmilch. Diese vermehrte Produktion kann bei manchen Frauen unangenehm sein. Von reifer Muttermilch spricht man etwa gegen Ende der zweiten Lebenswoche, nun ändert sich die Zusammensetzung und das Aussehen ein zweites Mal.

Das Angebot bestimmt die Nachfrage…

… das heißt die mütterliche Brust produziert die Menge, die beim Stillen benötigt wird. Der größte Teil der Muttermilch wird während des Stillens produziert, nur ein kleiner Teil davon wird eingelagert. Die Bildung der Muttermilch basiert auf das Saugen des Babys, sie wird quasi durch das Saugen ausgelöst.
Muttermilch besteht mit 90% zum größten Teil aus Wasser. Weitere Bestandteile sind Milchzucker mit 6%, andere Zucker, Fette und Eiweiß. Des Weiteren enthält die Muttermilch einen individuellen Mix aus Substanzen, die mit empfindlichen Messmethoden nachgewiesen werden können.

Muttermilch schützt vor Krankheiten

Muttermilch gilt als Schutz gegen Allergien und späteres Übergewicht. Durch das Stillen bekommt der Säugling Antikörper und Abwehrstoffe der Mutter und ist somit besser vor Krankheiten geschützt. Es ist erwiesen, dass gestillte Babys Bakterien und Viren besser abwehren können.

Was die Muttermilch sonst noch kann:

Hat der Säugling Schnupfen, soll ein Tropfen Muttermilch in die Nase gegeben werden, um die Atmung zu erleichtern. Auch bei einer Bindehautentzündung kann ein Tropfen Muttermilch dem Auge helfen. Ebenso werden trockene Hautstellen mit Muttermilch abgerieben.

Die Stillbeziehung

Ist das Baby endlich auf der Welt, beginnt zeitgleich das gegenseitige Kennenlernen von Eltern und Kind. Das Stillen ist eine wunderbare Gelegenheit, wo Mutter und Kind sich näher kommen können. Nicht immer klappt das Stillen auf Anhieb, manchmal bedarf es erst ein wenig Übung, damit das harmonische Bild, dass jede Mutter im Kopf hat, auch bei Ihnen klappt.

Unsicherheit ist am Anfang immer mit dabei. Sie wissen nicht ob Sie das Kind richtig halten, ob es schon satt ist oder ob es überhaupt Hunger hat. Vielleicht verstehen Sie auch nicht, warum Ihr Baby an der Brust unruhig ist, haben Sie doch allzu oft stillende Mütter in aller Ruhe gesehen.

Nur keine Aufregung, vieles muss sich erst einspielen, man muss sich aneinander gewöhnen. Ziehen Sie sich am besten zum Stillen zurück und gönnen Sie sich und Ihrem Baby die wohltuende Ruhe. Trainieren Sie ruhig ein bisschen und wenden sich bei Fragen und Unsicherheit einfach an Ihre Hebamme. Oder blättern Sie in einem Stillbuch, auch dort werden Sie bestimmt Antworten auf viele Ihrer Fragen bekommen. Informieren Sie sich außerdem über Stillkissen und andere Hilfsmittel. Wichtig ist, dass Sie sich schon während der Schwangerschaft mit dem Thema Stillen auseinandersetzen, damit Sie einfach darauf vorbereitet sind, was nach der Geburt auf Sie zukommt.

Die Zeit im Krankenhaus

Ihr Baby wird kurz nach der Geburt an Ihre Brust angelegt, wobei es hier nicht ums „Essen“ geht, sondern um einen ersten sehr innigen Kontakt zwischen Mutter und Kind. Des Weiteren wird dadurch die Bildung der Muttermilch angeregt. Es ist wichtig, dass Ihr Baby nicht automatisch Tee zu trinken bekommt und auch auf den Schnuller verzichtet wird. Legen Sie das Baby immer dann an, wenn es sich meldet, so kommt die Milchbildung in Gang. Brauchen Sie Hilfe, steht Ihnen die Kinderschwester gerne mit hilfreichen Tipps zur Seite. Ganz wichtig ist es, dafür zu sorgen, dass Sie Ruhe zum Stillen haben. Auch wenn gerade Besuch bei Ihnen ist, dürfen Sie sich zum Stillen zurückziehen.

Hat Ihr Kind per Kaiserschnitt das Licht der Welt erblickt, steht dem Stillen ebenso nichts im Wege. Hier ist es nur wichtig die richtige Lage für Mutter und Kind zu finden, da die Narbe am Bauch anfangs noch ein wenig schmerzhaft ist.

Bildnachweis: © Anja Roesnick – Fotolia.com, © Tobilander – Fotolia.com


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