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Autismus durch Feinstaubbelastung während der Schwangerschaft?

Laut Studie eines amerikanischen Forscherteams geht man davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen erhöhter Feinstaubbelastung in der Schwangerschaft und Autismus gibt. Das Risiko ein Kind mit Autismus zu gebären, soll dreimal höher sein, wenn die werdende Mutter mit einer Feinstaubbelastung konfrontiert wurde. Man weiß heute, dass die Entwicklung des Gehirns durch Feinstaub und Stickoxide beeinflusst werden kann. Des Weiteren geht man davon aus, dass eine schlechte Luftqualität im ersten Lebensjahr des Kindes ebenso Einfluss auf den entstehenden Autismus nimmt.

Man kann jedoch noch nicht abschließend sagen, ob es sich hier um eine Ursache-Wirkung-Beziehung handelt. Das Forscherteam von der University of California in Los Angeles hofft aber indessen, dass die Forschungsergebnisse, sich positiv auf das Verständnis bezüglich der Entstehung von Autismus auswirken.

Wie zeigt sich Autismus?

Autismus gilt als eine Entwicklungsstörung, die von drei wesentlichen Symptomen begleitet wird. Die Erkrankten haben einerseits Probleme, mit anderen Menschen zu kommunizieren und andererseits können sie kaum soziale Beziehungen aufbauen, sie leben quasi in ihrer ganz eigenen Welt. Des Weiteren werden von autistischen Menschen, bestimmte Verhaltensweisen immer wieder wiederholt.
Ein genauer Auslöser für Autismus ist unklar, jedoch geht man davon aus, dass genetische Veranlagungen vorliegen, die durch bestimmte Umweltfaktoren ausgelöst werden.

Die Luftqualität

Die neuesten Forschungsergebnisse stehen nicht alleine mit der Vermutung, dass schlechte Luftqualität mit Autismus in Verbindung gebracht werden kann. Bereits zu einem früheren Zeitpunkt wurde dies in einer Studie erkannt. So wurde beispielsweise ein leicht erhöhtes Risiko der Erkrankung in Familien nachgewiesen, die in der Nähe von viel befahrenen Autobahnen wohnten.

Das Forscherteam entwickelte ein Modell, mit dem sie bestimmte Berechnungen erstellen konnten. Die Berechnungen basierten auf die Kombination von Windstärke sowie Windrichtung und der Verkehrsdichte im Umfeld. So konnten die Wissenschaftler die Belastung mit Schadstoffen für bestimmte Orte ermitteln. Außerdem arbeiteten das Forscherteam mit Daten von Luftqualitätsmessstellen. Die Feinstaubbelastung ist auf den Straßenverkehr zurückzuführen, der Stickstoffdioxidgehalt in der Luft wird unter anderem auch der Industrie zugeschrieben. Diese beiden Kriterien wurden Basis für die Fall-Kontroll-Studie.

Die Fall-Kontroll-Studie

Bei dieser Studie verglichen die Forscher 279 Familien mit autistischen Kindern mit 245 Familien ohne autistische Kinder. Aufgrund der Adressen der Familien ermittelten die Forscher die Höhe der Luftverschmutzung, denen die werdenden Mütter sowie die Kinder im ersten Lebensjahr ausgesetzt waren.

Nach Beendigung der Studie kam man zu der Erkenntnis, dass die Gruppe mit den höchsten Werten im Vergleich zu der Gruppe mit der niedrigsten Belastung, ein zwei- bis dreifach erhöhtes Autismusrisiko wie zum Beispiel das Asperger-Syndrom (AS) hatte. Ob nun tatsächlich die schlechte Luftqualität das erhöhte Risiko hervorruft, können die Wissenschaftler trotz der Studie nicht eindeutig bejahen.

Obwohl die Wissenschaftler keinen Zusammenhang gefunden haben, könnte außerdem der sozioökonomische Status mit Autismus in Verbindung gebracht werden. Ein Zusammenhang aus biologischer Sicht sei durchaus möglich, denn Tests haben gezeigt, dass Feinstaubpartikel sowie Stickoxide die Entwicklung des menschlichen Gehirns beeinflussen können.

Weitere Untersuchungen und Forschungen sind geplant. Die Wissenschaftler vertreten die Meinung, dass es wichtig ist, die Risikofaktoren zu erkennen, um die Entstehung der Krankheit nachvollziehen zu können. Denn nur so kann man dem Autismus irgendwann, vielleicht vorbeugend gegenübertreten.

Bildnachweis: © Markus Bormann – Fotolia.com


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