Das Dritte der drei Trimester
Die letzten zwölf Schwangerschaftswochen bezeichnet man auch als 3. Trimester. Es umfasst die 29. bis 40. Schwangerschaftswoche und ist für viele Frauen der beschwerlichste Teil der Schwangerschaft, weil der Bauchumfang immer mehr einschränkt und belastet.
Die letzte große Vorsorgeuntersuchung
Ab der 29. Schwangerschaftswoche wird auch die letzte große Vorsorgeuntersuchung vorgenommen. Meistens erfolgt diese spätestens bis zu 32. Schwangerschaftswoche, weil ab da das Baby einfach zu groß ist und ein Ultraschall nicht mehr allzu viel Sinn macht.
Nun kann es sein, dass die werdende Mutter in unregelmäßigen Abständen immer mal Übungswehen verspürt. Das ist absolut normal, denn der Körper bereitet sich nun auf das große Finale, die Geburt, vor.
Machen sich diese Wehen aber zu oft bemerkbar, sollte man im Zweifelsfall immer seinen Frauenarzt oder die Hebamme zurate ziehen.
Nun ist auch ein guter Zeitpunkt, einen Geburtsvorbereitungskurs zu absolvieren. Zusammen mit dem Partner kann so ein Kurs viele Informationen geben und auch die Ungewissheit und Angst vor der Geburt nehmen.
Das ungeborene Kind ist jetzt etwa 37 cm lang und 1.250 Gramm schwer. Oft hat es die richtige Geburtsposition mit dem Kopf nach unten schon eingenommen und bleibt auch so. Dennoch ist es sehr aktiv und man kann seine Boxhiebe und Tritte durch die gespannte Bauchdecke sehr gut erkennen.
Das Baby reguliert seine Körpertemperatur nun selbst
In der 30. Schwangerschaftswoche reagiert das Kind immer mehr auf Reize von außen. Der ca. 40 cm große und 1.400 Gramm schwere Zwerg im Bauch mag es auch, wenn er durch die Bauchdecke hindurch mit Streicheleinheiten von Mama und Papa verwöhnt wird. Am Daumen nuckeln ist ein anderes Hobby des Babys und dies tut es vornehmlich am Rechten. Ab dieser Zeit kann das Baby auch Schmerzen verspüren, was nicht irrelevant ist, falls ein operativer Eingriff durchgeführt werden muss. Zudem kann es nun seine Körpertemperatur selber regulieren und ist nicht mehr auf die Mutter in dieser Hinsicht angewiesen.
Die flaumigen Lanugo-Haare werden nun durch die richtigen Kopfhaare ersetzt.
Aufgrund des Platzmangels im Bauch der Mutter nimmt das Kind wieder die Fötus-Stellung ein und zieht die Beinchen dicht an den Körper. Es bleibt aber in der Geburtsposition mit dem Kopf nach unten.
Die Mutter muss sich nun immer mehr schonen, da ihr schon die kleinsten Handgriffe oft schwerfallen. Regelmäßige Ruhepausen sollten daher zwingend eingehalten werden. Nur nicht übertreiben!
Sie spüren Ihr Kind nun weniger
Mit um die 42 cm und 1.600 Gramm nimmt das Baby in der 31. Schwangerschaftswoche weiterhin ordentlich zu.
Bis zur Geburt wird es sein jetziges Gewicht verdoppelt. Das Baby ist zwar aktiver als zuvor, dennoch spürt die werdende Mutter ihr Kind wesentlich weniger. Das liegt am immer geringer werdenden Platz im Bauch und ist kein Grund zur Sorge. Es passiert fast jeder Mutter, dass ihr unwohl wird, wenn sie ihr Kind manchmal einen ganzen Tag lang nicht spürt. Hierbei sollte man auch daran denken, dass der Fötus ja noch 15-20 Stunden am Tag schläft und sich, da sowieso deutlich weniger bewegt. Aktiv ist er also vor allem in den Wachphasen.
Wenn ernsthafte Bedenken bestehen, sollte man im Zweifelsfall immer den Arzt aufsuchen und das abklären lassen.
Die Schwangerschaft wird nun immer anstrengender
Die 32. Schwangerschaftswoche beginnt und der 8. Schwangerschaftsmonat endet damit. Für die Frau wird die Schwangerschaft immer anstrengender. Sie leider unter Atemnot ist erschöpft und hat geschwollene Füße.
Dabei hilft nur, sich ausreichend Ruhe zu gönnen.
Das Baby ist nun um die 43 cm lang und 1.800 Gramm schwer. Es entwickelt sich prächtig und legt sich eine ordentliche Fettschicht an, die es braucht. Neben der noch fehlenden Fettschicht fehlt dem Kind eigentlich nur noch mehr Surfactant, welches der Oberflächenfaktor ist, der verhindert, dass die Lungenbläschen kollabieren.
Sollte das Kind nun zu früh auf die Welt kommen, so hätte es aber super Chancen, ohne bleibende Schäden zu überleben.
Extremer Harndrang der Mutter & neue Schwangerschaftsbeschwerden
Das Baby weist in der 33. Schwangerschaftswoche eine Länge von ca. 44 cm und ein Gewicht von 2.200 Gramm auf. Der 9. Schwangerschaftsmonat hat begonnen und das Baby rutscht immer mehr in den Beckenboden der Frau. Dadurch bekommt sie wieder besser Luft, aber hat unter noch extremeren Harndrang zu leiden.
Bei Jungen wandern nun die Hoden aus der Bauchhöhle in den Hodensack.
Bei vielen Frauen nimmt der Bauchumfang ab jetzt noch einmal deutlich zu. Neue Schwangerschaftsbeschwerden, die Wassereinlagerungen, Krampfadern oder Besenreisser, können nun dazu kommen.
Jetzt heißt es wirklich, viel die Beine hochlegen und ausruhen. Die Frau sollte sich selber nicht unter Druck setzen. Nichts ist so wichtig, dass es nicht bis nach der Geburt warten kann.
Es kann auch passieren, dass das sogenannten „Zeichnen“ eintritt. Das bedeutet, dass ein mit Blut vermischter Schleimpropfen, der den Muttermund bislang verschlossen hatte, um vor Infektionen zu schützen, abgeht und kann von der Frau als blutiger Ausfluss wahrgenommen werden. Dies ist nicht weiter schlimm, doch wenn dann regelmäßige Wehentätigkeit bemerkt wird, sollte man sich auf den Weg in ein Krankenhaus machen, da dies der Beginn der Geburt sein kann.
Der Bauchnabel drückt sich bei vielen Frauen oft nach draußen
Ungefähr 45 cm und 2.250 Gramm bringt das Baby in der 34. Schwangerschaftswoche auf die Waage. Bei vielen Frauen drückt sich der Bauchnabel nun nach außen, bis er im weiteren Verlauf oftmals fast verschwindet, weil der Bauch so sehr gedehnt wird. Des Weiteren stellen manche Frauen eine dunkle Linie an ihrem Bauch fest, die vom Bauchnabel hinunter zum Schambereich führt. Dies ist die sogenannte „Linea Negra“ und sie verschwindet mit der Zeit nach der Geburt auch wieder.
Für die Frau ist es nun an die Zeit gekommen, alle nötigen Details zur Geburt mit der Hebamme und Klinik abzuklären und die Kliniktasche zu packen, denn es könnte jederzeit losgehen!
Das Baby ist besonders nachts aktiv, wenn die Mutter ruht. Seine kleinen Fingernägel sind nun etwas gewachsen und es kann sich selber kratzen. Oftmals haben Neugeborenen deshalb auch Kratzer im Gesicht. Im schlimmsten Fall bekommen sie dann kleine Handschuhe angezogen, damit sie sich nicht weiter selber verletzen.
Das Immunsystem des Babys arbeitet nun von der Mutter unabhängig
Mit der 35. Schwangerschaftswoche hat das Baby seine Entwicklung erfolgreich abgeschlossen. Sein Immunsystem arbeitet nun unabhängig von der Mutter und es ist etwa 46 cm lang und 2.550 Gramm schwer. Sollte es nun auf die Welt kommen, würde man es als „spätes Frühchen“ bezeichnen.
Für die werdende Mutter beginnt nun der Mutterschutz und sie hört auf zu arbeiten. Nun sind wirklich viel Ruhe und Erholung angesagt. Das Herz muss deutlich mehr leisten, weil die Schwangere nun anderthalbmal so viel Blut im Körper hat wie zu Beginn der Schwangerschaft. Hinzu kommen Rückenschmerzen, Wassereinlagerungen, Sodbrennen und vermehrter Harndrang. Oftmals stellt sich auch eine Blasenschwäche ein und die Frau verliert versehentlich etwas Urin. Ein Beckenbodentraining kann hierbei helfen, den Beckenboden zu trainieren und zu kontrollieren.
Das Baby nimmt seine endgültige Geburtsposition ein
In der 36. Schwangerschaftswoche misst das ungeborene Kind um die 47 cm und wiegt in etwa 2.750 Gramm.
Es rutscht nun richtig ins Becken hinein und nimmt seine endgültige Geburtsposition ein. Die Frau verspürt nun oftmals Senkwehen, wodurch das Baby noch besser in Geburtsposition gebracht wird. Sitzen wird für die werdende Mutter jetzt deutlich unangenehmer, weil das Kind so tief im Becken liegt. Oft kann man auch am Bauch erkennen, dass er sich abgesenkt hat.
Ab jetzt kein Frühchen mehr…
Der 10. Schwangerschaftsmonat beginnt mit der 37. Schwangerschaftswoche. Bei einer Geburt wäre das Kind nun kein Frühchen mehr und es wäre ca. 48 cm lang und 2.950 Gramm schwer.
Der Bauch wird für die Mutter immer belastender und die Haut ist extrem gedehnt, sodass es zu Juckreiz kommen kann. Dagegen kann regelmäßiges Eincremen helfen. Nun horcht jede Schwangere immer öfter in sich hinein und wartet darauf, dass die Geburt endlich losgeht.
Abwarten & sich schonen
Vielleicht geht es in der 39. Schwangerschaftswoche schon los, vielleicht muss die werdende Mutter sich aber auch noch etwas gedulden. Das Baby misst nun etwa 50 cm und wiegt um die 3.250 Gramm. Ein echter Wonneproppen!
Nun heißt es nur noch warten und sich schonen. Keine Hektik, kein Stress.
Bereit für die Geburt
Gegen Ende der Schwangerschaft wiegt das Kind in etwa 3.400 Gramm und ist 51 cm groß. Regulär endet das dritte Trimester mit der 40. Schwangerschaftswoche und dem 10. Monat. Das Baby ist für die Geburt bereit, aber dennoch ist es nicht ungewöhnlich, dass die Geburt noch über die 40. Schwangerschaftswoche hinaus auf sich warten lässt. Kein Grund zur Sorge oder etwa die Geburt einleiten zu lassen. Tipp: Hier kannst du die Anzeichen einer bevorstehenden Geburt nachlesen.
Warme Bäder und ausgedehnte Spaziergänge können die Wehen fördern. Ab hier heißt es „in der Ruhe liegt die Kraft!“ Die werdende Mutter sollte sich wirklich viel ausruhen und Energie tanken für das wohl größte Ereignis ihres Lebens – zumindest bis dahin. Kommt das Baby noch nicht, so wird nun alle zwei Tage und dann täglich kontrolliert, ob es dem Kind gutgeht. Die Frau gilt ab der 41. Schwangerschaftswoche als überfällig.
Es ist aber durchaus normal, dass die Geburt noch auf sich warten lässt. Meistens ist auch eine Einleitung unnötig. Lediglich, wenn die 42. Schwangerschaftswoche überschritten wird, muss die Geburt im Krankenhaus eingeleitet werden.
Die letzte Zeit der Schwangerschaft
Es ist nicht schlimm, wenn das Kind später als errechnet zu Welt kommt. Meistens sehen diese Kinder nur weiter entwickelt aus, noch ausgereifter. Durch die regelmäßige Kontrolle beim Frauenarzt kann eigentlich nichts passieren. Die letzte Zeit einer Schwangerschaft zieht sich zwar aus Sicht der Frau sehr hin, aber für das Baby ist jede Woche im Bauch der Mutter kostbar. Wenn man den kleinen Zwerg dann im Arm hält, sind wirklich (fast) alle Beschwerden und Schmerzen vergessen. Das Abenteuer „Eltern sein“ beginnt!
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