Alkohol in der Schwangerschaft
Heutzutage ist es neben dem Zigarettenkonsum wohl das größte No-go für Schwangere: der Alkohol.
Warum dies so ist, lässt sich eigentlich relativ leicht auf den Punkt bringen – Alkohol ist ein Gift.
Prinzipiell versetzt es einen Menschen in einen Rauschzustand und seine Giftstoffe werden dank einer funktionierenden Leber vom Körper binnen einiger Stunde abgebaut. Trinkt aber eine schwangere Frau Alkohol, so gelangt dieses Gift über das Blut der Mutter in die Plazenta des Ungeborenen.
Durch den Konsum von Alkohol kann es zu einer Fehlgeburt oder auch Frühgeburt kommen. Schwangerschaftskomplikationen aufgrund des Verzehrs von Alkohol sind durchaus nicht selten.
Zudem wird die Zellentwicklung durch Alkohol gestört, sodass es durchaus zu langfristigen Schädigungen beim Kind kommen kann. Welches Ausmaß diese Schädigungen annehmen können, hängt vom Schwangerschaftsstadium ab und von der verzehrten Alkoholmenge.
Es ist jedenfalls nicht so, dass eine dauerhafte Schädigung nur während der ersten drei Monate einer Schwangerschaft entstehen kann. Besonders auch später noch, wenn sich das Gehirn entwickelt, kann ein übermäßiger Alkoholkonsum gravierende Folgen haben.
Man kann tatsächlich nicht sagen, in welchem Stadium der Schwangerschaft das Baby mehr oder weniger Schaden durch den Konsum von Alkohol nehmen würde. Es gibt keine Richtlinien und alles ist auch sehr abhängig von den persönlichen Faktoren der Schwangeren selbst, wie beispielsweise Alter, Gene, persönliche Verfassung und aktuelle Lebenssituation. Sicherlich ist ein weitreichende Schädigung des Fötus bei Frauen, die sowieso schon ungesund leben wahrscheinlicher als bei anderen, aber es gibt keine Garantie dafür.
Schwerwiegende Schädigungen des ungeborenen Kindes
Aus diesem Grund gilt auch in Deutschland die Empfehlung, während der Schwangerschaft komplett auf Alkohol zu verzichten. Der Genuss von Alkohol kann bei dem ungeborenen Kind zu Schädigungen des Gesichts, der Organe und des Gehirns führen. Häufig greift Alkohol auch das Nervensystem des Kindes an, wodurch diese Kinder ihr ganzes Leben lang mit Lernstörungen und einer beeinträchtigten Bewegungskoordination kämpfen müssen.
Die Folgeschäden aufgrund von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft sind vielfältig und weisen ein breites Spektrum auf. Deshalb fasst man alle möglichen Störungen und Schädigungen unter dem Begriff Fetale Alkoholspektrum-Störungen (FASD) zusammen. Man versteht darunter also alle milden und schwerwiegenden Schädigungen des ungeborenen Kindes.
Das fetale Alkoholsyndrom
Die spezielle Bezeichnung fetale Alkoholsyndrom (FAS) befasst sich mit den ganz schwerwiegenden Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. Die davon betroffenen Kinder leiden unter Wachstumsstörungen, Herzfehlern und körperlichen und geistigen Entwicklungsstörungen. Sie werden ihr Leben lang Verhaltensstörungen aufweisen.
Wenn man sich Statistiken anschaut zu diesem Thema, so wird man feststellen, dass FAS äußerst selten ist, wohingegen das deutlich weiter gefasste FASD häufiger in Deutschland jährlich anzutreffen ist, als beispielsweise das bekannte Down Syndrom, welches aufgrund eines Gen-Defekts entsteht.
Es gibt keine Richtlinien für Alkoholkonsum
Wie bereits gesagt, es gibt keine Richtlinien für den Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft. Es lässt sich einfach nicht belegen, wann Alkohol in welchem Stadium der Schwangerschaft schädlicher ist, als beispielsweise zu einem anderen Zeitpunkt. Grundsätzlich sollte man auf jeden Fall während der ersten drei Monate darauf verzichten. Doch da sogar Experten nicht sagen können wann, wie viel Alkohol dem ungeborenen Kind schaden würde, sollte man aus Sorge um das eigene Kind komplett auf Alkohol verzichten.
Möchte man dies aber nicht tun und sich ab und zu mal ein Gläschen gönnen, so sollte man wirklich darauf achten, dass es bei einem Gläschen bleibt. Niemals darf man sich einen Schwips antrinken oder gar volltrunken sein. Dies würde auf jeden Fall zu einer Schädigung des Kindes führen.
Gewohnte Rituale, wie das entspannende Gläschen Rotwein oder die Flasche Bier, kann man gut durch andere entspannende Rituale ersetzen. Eine heiße Badewanne, ein gutes Buch oder ein wenig Sport kann eine ebenso entspannende Wirkung haben. Toll wäre auch, wenn der Partner aus Solidarität ebenfalls einige Zeit auf sein geliebtes Bier am Abend verzichten würde. Gemeinsam fällt es einem leichter alte Gewohnheiten loszulassen.
Ansonsten sind auch alkoholfreie Varianten von Bier, Sekt oder Cocktails eine gute Alternative, wenn man sich mal etwas gönnen möchte. Diese Getränke schmecken ebenfalls sehr gut und man kann sie ohne jegliches schlechtes Gewissen genüsslich verzehren!
Alkoholsucht? Holen Sie sich Hilfe!
Sollte man allerdings feststellen, dass es einem gar unmöglich erscheint, seinen Alkoholkonsum zu reduzieren oder im besten Fall einzustellen, so stellt sich die Frage, ob aus der scheinbaren Gewohnheit schon eine Art Sucht entstanden ist. Hierbei ist es ratsam, sich Hilfe von außen zu holen, um das Problem schnellstmöglich dem ungeborenen Kind zuliebe in den Griff zu bekommen.
Sie sind für die Gesundheit Ihres Kinder verantwortlich
Wichtig ist immer daran zu denken, dass man es speziell als Mutter in der Hand hat, seinem Kind den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen. Auch wenn es zu keiner Schädigung kommen muss, es besteht aber immer ein Risiko und das sollte keine schwangere Frau leichtfertig eingehen.
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