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Wenn Schwangere wegen vorzeitiger Wehen liegen müssen

Verläuft eine Schwangerschaft ohne Komplikationen kann die werdende Mutter meist bis zum Schluss die Zeit genießen und aktiv bleiben. Treten allerdings vorzeitige Wehen auf, kann sich das sehr schnell ändern und die betreffende Frau muss die letzte Zeit der Schwangerschaft liegend verbringen. Keine schönen Aussichten – aber gegebenenfalls einfach nötig.

Die Diagnose „vorzeitige Wehen“ bedeutet für viele Frauen, die restliche Schwangerschaft auf dem Sofa zu verbringen. Vorzeitige Wehen entstehen nicht selten durch Stress und sie können dafür verantwortlich sein, dass sich der Muttermund zu früh öffnet oder ein verkürzter Gebärmutterhals die Folge ist. Jetzt ist es wichtig, dass sich die Betroffenen Ruhe gönnen, damit der Druck auf den Muttermund vermindert wird. In manchen Fällen kann auch ein Klinikaufenthalt notwendig werden, bei dem der Frau wehenhemmende Medikamente verabreicht werden. Ebenso erhalten einige der Frauen auch eine Spritze für die Lungenreife des Ungeborenen.

Das permanente Liegen macht vielen Frauen zu schaffen und wird nicht selten mit Ängsten begleitet. Durch das längere Liegen kommt es des Weiteren zum Muskelabbau und viele Frauen klagen über Langeweile.

Damit die „Zeit des Liegens“ nicht ganz so aussichtslos ist, wie es zunächst erscheint, nachfolgend einige Tipps.

Der Langeweile entgegentreten

Für Leseratten ist nun die Zeit gekommen, endlich all die Bücher zu lesen, für die „Frau“ nie Zeit hatte. Die dicksten Bücher werden nun zum wahren Lesevergnügen. Wer nicht zu den Bücherwürmern gehört, kann sich alternativ Hörbücher kaufen und sich so die Zeit vertreiben. Auch gute Musik hilft gegen die Langeweile und das Fernsehprogramm leistet auch seinen Teil, der Langweile keine Chance zu geben. Greifen Sie gerne auch auf DVDs zurück, um sich Filme Ihrer Wahl ansehen zu können. Auch Handarbeiten und Briefe schreiben können Spaß machen.

Wer das virtuelle Leben mag, hat endlich die Gelegenheit, in Ruhe im Internet zu surfen oder E-Mails zu schreiben.

Sehr wichtig ist es in dieser Zeit auch, sich Freunde einzuladen, um nicht den ganzen Tag alleine zu sein.

Ängsten keine Chance geben

Manche Frauen plagen Vorwürfe, irgendetwas falsch gemacht zu haben oder es machen sich starke Ängste breit, dass mit dem Baby etwas nicht in Ordnung sein könnte. Des Weiteren, gerade wenn schon Kinder da sind, kommt auch die Sorge dazu, wie nun der Familienalltag bewältigt werden soll.

Wenn Ängste auf dem Vormarsch sind, sollten Frauen darüber sprechen und sich keinesfalls alleine mit der Angst herumplagen. Sprechen Sie Ihre Angst an: Gesprächspartner kann der Partner oder die Mutter sein, viele Frauen besprechen die Problematik auch gerne mit der besten Freundin oder der Hebamme. Wenn Frauen nicht über ihre Angst sprechen, besteht die Gefahr eine Depression zu entwickeln oder panisch zu werden.

Wer unter Ängsten leidet, sollte sich bewusst machen, dass „Frau“ sich auf ihren Körper verlassen kann. Denn der Körper hat mit den vorzeitigen Wehen ein Signal gesetzt und Ruhe eingefordert. Das Signal wurde erhört und das ist gut so.

Lenken Sie sich auch mit positiven Gedanken ab, indem Sie sich vielleicht vorstellen, wie Ihr Baby aussieht oder wie schön die Zeit mit Ihrem Kind sein wird. Vergessen Sie ebenso nicht, immer wieder mit Ihrem ungeborenen Kind zu sprechen – auch das hilft.

Lassen Sie sich verwöhnen und genießen Sie die Auszeit, denn nach der Geburt ist es nämlich erst einmal vorbei mit der himmlischen Ruhe!

Halten Sie sich körperlich fit

Leider bauen sich gewisse Muskeln, werden sie nicht gebraucht, sehr schnell ab. Wer also über einen längeren Zeitraum liegen muss, sollte seine Muskeln fit halten. Nicht selten haben Frauen, nach einer längeren Liegezeit, körperliche Probleme beim Stehen und Gehen. Damit das nicht passiert, muss frühzeitig etwas getan werden: Isometrische Übungen heißt hier das Zauberwort. Mit diesen Übungen können Sie einzelne Muskeln und Muskelgruppen gezielt trainieren, indem Sie die Muskeln fünf Sekunden lang anspannen, anhalten und entspannen. Somit dehnen und kräftigen Sie gleichzeitig die Muskeln – einfach, aber sehr wirkungsvoll.

Die Übungen sollten mindestens einmal am Tag durchgeführt und jeder Muskel etwa 15 Mal gedehnt und gekräftigt werden.

Die Brustmuskeln beispielsweise lassen sich durch das Zusammenpressen der Handflächen sehr gut trainieren und wer die Fäuste ballt, kräftigt die Muskulatur der Hände.

Denken Sie auch daran, Ihren Kreislauf in Schwung zu bringen: Hierfür eignen sich Übungen, wie, die Fußspitzen Richtung Kopf ziehen und wieder ausstrecken oder die Füße und Arme kreisen lassen.

Eine Haushaltshilfe beantragen

Frauen, die vom behandelnden Arzt Bettruhe verordnet bekommen, haben ein Anrecht auf eine Haushaltshilfe. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Hierfür muss ein Antrag gestellt werden. Es kommt nicht selten vor, dass der Antrag zunächst abgelehnt wird, dennoch sollten Sie am Ball bleiben. Bitten Sie, wenn es nötig wird, gerne auch Ihren Arzt um Hilfe. Gerade, wenn bereits kleine Kinder mit im Haushalt leben, ist eine Haushaltshilfe dringend notwendig, damit sich die werdende Mutter ganz auf sich konzentrieren und die nötige Ruhe einhalten kann. Aber auch wenn Sie noch kein Kind haben, entspannen Sie ganz anders, wenn Sie wissen, dass der Alltag geregelt ist. Auf gar keinen Fall von der gesetzlichen Krankenkasse abwimmeln lassen!

Bildnachweis: © detailblick – Fotolia.com, © albert schleich – Fotolia.com, © Werner Heiber – Fotolia.com


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