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Reisen in der Schwangerschaft

Wenn eine Frau erfährt, dass sie schwanger ist, bricht eine neue Lebensphase an und diese ist mit vielen Veränderungen verbunden. Plötzlich ist da jemand im Bauch, um den man sich sorgt und daher macht man sich jede Menge Gedanken und möchte zum Wohle des Kindes handeln.

Gebuchter Urlaub in Gefahr?

In diesem Zusammenhang kommt auch häufig die Frage auf, was aus den bereits gemachten Urlaubsplänen oder eventuell sogar schon dem fest gebuchten Urlaub werden soll. Vielleicht hat man ausgerechnet für dieses Jahr die große Rundreise in den USA geplant oder den langersehnten Trip auf die Malediven. Ist das alles mit Babybauch überhaupt noch möglich? Sind die Strapazen eines Langstreckenfluges überhaupt ertragbar für das ungeborene Kind? Eine Vielzahl von Fragen, die bei diesem Thema aufkommen und, die es an dieser Stelle zu klären gilt.

Voraussetzung: Mutter und Kind sind gesund

Prinzipiell steht einer auch durchaus längeren Reise in ein fernes Land nichts im Wege, so lange Mutter und Kind gesund sind. Hierbei geht es auch um die psychische Verfassung der Mutter und wie sie die Urlaubspläne angeht. Wenn sie ein durchweg positiver, unternehmungslustiger und reisefreudiger Mensch ist, wird sie die Vorbereitungen und den Reiseablauf selbst, problemlos wegstecken.

Steckt die werdende Mutter aber voller Ängste und Unsicherheiten, weil sie sich um ihr Kind sorgt, so ist eine Fernreise beispielsweise nicht wirklich ratsam. Des Weiteren ist natürlich absolute Voraussetzung, dass alle Vorsorgeuntersuchungen positiv verlaufen sind und es dem Kind gut geht. Sollte dies nicht gegeben sein, ist ebenfalls von einer Reise abzuraten.

Richtiger Zeitpunkt der Reise

Wenn der Urlaubstermin noch nicht feststeht, so sollte man seine Reise mit Bedacht planen und den richtigen Zeitpunkt wählen. Es gibt Ärzte, die von einer Reise im ersten Trimester der Schwangerschaft (bis zur 12. SSW) abraten, weil die Schwangerschaft noch frisch und instabil ist.

Als beste Zeitspanne wird das zweite Trimester angesehen, weil dann die Schwangerschaft als stabil gilt und der Bauch noch nicht so überdimensional ist, dass man sich gut bewegen kann. Später, also im dritten Trimester, kann eine Reise manchmal schon sehr beschwerlich werden, weil der Bauch immer mehr zunimmt und die Schwangere deutlich mehr Gewicht mit sich rumschleppen muss. Je nachdem, was man dann noch für eine Reise plant, ist ein überdimensionaler Babybauch wohl nicht so ein guter Reisebegleiter.

Reist man im letzten Trimester, so ist es auf jeden Fall unerlässlich eine Auslandsreiseversicherung abzuschließen, die auch einen medizinischen Rückholdienst beinhaltet. Sollte also das Kind sich einmal etwas eher auf den Weg machen, so ist man medizinisch bestens abgesichert im Ausland.

Übrigens ist auch noch wichtig zu wissen, dass die meisten Fluggesellschaften Schwangere mit Ablauf der 35. SSW nicht mehr befördern. Das Risiko einer plötzlich beginnenden Geburt ist ab diesem Zeitpunkt einfach zu hoch.

Ein wichtiges Reisedokument für alle schwangeren Frauen ist auf jeden Fall der Mutterpass, in dem alle wichtigen Daten zum Schwangerschaftsverlauf vermerkt sind. Diesen darf man keinesfalls Zuhause vergessen!

Reiseziel für einen Urlaub mit Babybauch

Bei der Auswahl des Reisezieles ist natürlich ein Ort innerhalb von Europa durchaus ratsam, weil man im Zweifelsfall schnell wieder in Deutschland ist, nicht so lange fliegen muss und das Thema Jetlag wegfällt.
Allerdings gilt auch innerhalb Europas zu beachten, dass man nicht unbedingt im Hochsommer in die südlichsten Länder reisen sollte, weil auch dort in der Regel zu dieser Zeit eine extreme Hitze herrscht.

Diese ist schon oft für Nicht-Schwangere unerträglich, aber mit Babybauch wird der Urlaub dann im schlimmsten Fall zum echten Horror. Zudem kann extreme Hitze zu Kreislaufbeschwerden führen und gerade bei Schwangeren erhöht sich damit die Sturzgefahr. Aus diesem Grund sind auch beispielsweise Bergtouren nicht gut, weil die Luft ab einer bestimmten Höhe dünner wird und das Atmen mit Babybauch zu einer echten Strapaze. Folgen daraus Schwindelgefühle, so ist ein möglicher Sturz in den Bergen mit einem großen Risiko für Mutter und Kind verbunden.

Empfehlenswert ist ein erholsamer Urlaub in nicht zu heißen Gefilden, der viel mit Relaxen und Schwimmen verbunden ist. Schwimmen ist ja eine der geeignetsten Sportarten für schwangere Frauen, weil er den gewichtigen Körper entlastet und für Entspannung sorgt.

Wann dürfen Schwangere nicht fliegen?

Hat man aber eventuell seinen Urlaub bereits gebucht und das Ziel liegt außerhalb von Europa, so muss man sich auf einen längeren und zumeist auch anstrengenden Flug einrichten. Prinzipiell spricht nichts gegen einen Langstreckenflug, solange man auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bewegung während des Fluges achtet, um einer drohenden Thrombose vorzubeugen.

Nicht fliegen dürfen Schwangere mit EPH-Gestose, einer Placenta Praevia und zu erwartenden Mehrlingen. Wegen einer erhöhten Strahlenbelastung in großer Höhe braucht man sich im Grunde keine Gedanken zu machen. Der Zusammenhang zwischen Früh-/Fehlgeburten oder auch Fehlbildungen bei Säuglingen und einem während der Schwangerschaft getätigten Flug konnte anhand von Studien nicht belegt werden.

Impfungen

Als kritischsten Punkt in Bezug auf eine Fernreise während der Schwangerschaft ist wohl das Thema Impfen anzusehen. Grundsätzlich wird während der Schwangerschaft von Impfungen jeglicher Art abgeraten!

Auf keinen Fall dürfen Impfungen mit Lebendimpfstoffen, wie beispielsweise bei Röteln, Gelbfieber, Masern, Mumps und Varizellen, vorgenommen werden. Mit Einschränkung verboten sind folgende Impfungen: FSME (aktiv), Cholera, Hepatitis A und B (aktiv), Japanische Enzephalitis, Influenza, Pneumokokken, Meningokokken-Meningitis, Typhus und Tollwut.

Unbedenklich sind die Impfstoffe gegen Tetanus, Diphtherie (aber erst im zweiten und dritten Trimester) sowie Polio (Kinderlähmung).

Das Problematische beim Thema Impfen ist einfach die Tatsache, dass diesbezüglich keine ausreichenden Erfahrungswerte vorliegen und demnach keine verbindlichen Empfehlungen erteilt werden können.

Letztlich muss dies doch jede Schwangere für sich selbst entscheiden und vertreten können.
Eine Reise in ein Malaria-Gebiet ist absolut inakzeptabel. Sollte eine Schwangere an Malaria erkranken, kann dies zu gravierenden Komplikationen bis hin zur Früh- oder sogar Totgeburt führen.

Ist eine Reise in ein Malariagebiet unumgänglich, gibt es verschiedene Medikamente (Chloroquin, Proguanil, Mefloquin (ab dem 4. Monat!)), die man vorbeugend einnehmen kann und sollte. Zudem ist auf einen ausreichenden Schutz vor Mückenstichen zu achten, indem man den Körper mit Kleidung komplett bedeckt und nachts nur mit einem Moskitonetz schläft.

Schwangerschaftsgurt bei einer Reise mit dem Auto

Eine gute Alternative zu einer Flugreise ist sicherlich sich mit Bahn oder Auto auf den Weg in den Urlaub zu machen. Bei einer Bahnfahrt werden viele Stressfaktoren, wie beispielsweise Stau, im Vorfeld ausgeschaltet.

Man reserviert sich einen angenehmen Platz im Nichtraucherabteil und hat auch während einer längeren Zugfahrt immer wieder die Möglichkeit, aufzustehen und etwas herumzulaufen.

Im Auto ist es zwar nicht ganz so luxuriös, weil einfach viel weniger Bewegungsfreiheit herrscht. Doch wenn man ausreichend Pausen zwischendurch einlegt, sollte der Weg durchaus gut erträglich sein. Wichtig ist das korrekte Anschnallen für eine Schwangere, damit der Gurt nicht zu sehr auf den Bauch drückt und unangenehm wird. Hierbei ist vielleicht auch die vorherige Anschaffung eines speziellen Schwangerschaftsgurtes zu überlegen, der gleichermaßen die notwendige Sicherheit aber auch Bequemlichkeit bietet.

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Aktiv-Urlaub eher unangebracht

Möchte man aus diesen vielen Informationen ein Fazit ziehen, so ist tatsächlich ein Urlaub innerhalb Europas bei nicht zu heißen Temperaturen ratsam. Welches Verkehrsmittel man am besten nutzt, hängt sicherlich von der Reisestrecke ab. Zudem sollte der Fokus des Urlaubs vor allem auf Erholung und Entspannung liegen, denn ein richtiger Aktiv-Urlaub ist eher unangebracht. Entscheidet man sich dennoch für eine Fernreise, so gilt es sich gut vorzubereiten, um auf alle Eventualitäten reagieren zu können. Letztlich muss jede Schwangere selber einschätzen, was sie sich und ihrem Kind zutrauen kann und möchte. Daher bleibt an dieser Stelle nur noch allen Schwangeren einen schönen Urlaub zu wünschen!

Tipp

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Bildnachweis: © Kablonk Micro – Fotolia.com, © ambrozinio – Fotolia.com, © Jarp – Fotolia.com, © Claudia Nagel – Fotolia.com


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