Kosten einer Schwangerschaft
Kaum ein werdendes Elternpaar macht sich bei der Familienplanung, im Vorfeld, konkrete Gedanken über die Kosten, die auf die junge Familie zukommen. Dennoch fallen mit dem Wunsch nach einem Kind auch zusätzliche Kosten an, die immer einkalkuliert werden müssen. Wie hoch die Kosten sind, zeigt sich von Familie zu Familie sehr unterschiedlich.

Wo das Gehalt in einer Partnerschaft nur für zwei reichen musste, muss es fortan durch drei geteilt werden. Aber nicht nur das kommt auf werdende Eltern zu, vielmehr können auch schon während einer Schwangerschaft zusätzlich Kosten entstehen.
Aber fangen wir von ganz vorne an: Wer sich ein Kind wünscht, benötigt in der Regel kein Geld dafür – vorausgesetzt die Frau wird auf natürlichem Weg schwanger. Wenn dem nicht so ist und eine „künstliche Befruchtung“ erforderlich wird, müssen Paare tief in den Geldbeutel greifen.
Schwanger werden, kann Geld kosten
Wenn es auf natürlichem Wege „nicht klappt“, schwanger zu werden, entscheiden sich viele Paare mit Kinderwunsch für die künstliche Befruchtung. Neben den psychischen Belastungen, die eine künstliche Befruchtung zwangsläufig mit sich bringt, kommen auch zusätzliche Kosten auf das Paar zu. Bei drei Versuchen übernehmen die Krankenkassen einen Teil der entstehenden Kosten, einen Teil muss das Paar selbst entrichten.
Allerdings können die anfallenden Kosten bei der Steuererklärung geltend gemacht werden – Voraussetzung ist natürlich, dass das Paar steuerpflichtig ist. Sind mehr als drei Versuche einer künstlichen Befruchtung notwendig, müssen die Kosten für dieses Verfahren selbst bezahlt werden. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel, so dass es durchaus Sinn macht, sich im Vorfeld diesbezüglich umgehend zu informieren.
Kosten während der Schwangerschaft
Schwangere Frauen gehen regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt, die auch komplett von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. Hierzu zählen neben den normalen Vorsorgeuntersuchungen auch drei Ultraschalluntersuchungen sowie der Kurs für die Geburtsvorbereitung.
Wünscht eine werdende Mama beispielsweise weitere Ultraschalluntersuchungen, müssen diese selbst bezahlt werden – ausgenommen notwenige Ultraschalluntersuchungen, die medizinisch begründet sind. Zahlreiche Gynäkologen bieten eine spezielle 3-D Ultraschalluntersuchung an, die sehr aussagekräftig ist, aber nicht von den Krankenkassen übernommen wird. Wünscht eine schwangere Frau diese Untersuchung ohne medizinischen Grund, kostet sie das etwa 50 Euro.
In den gynäkologischen Praxen werden außerdem noch zahlreiche weitere zusätzliche Untersuchungen angeboten, für die dann die Frau auch selbst bezahlen muss.
Auch die Salben und Öle, die gegen die Schwangerschaftsstreifen aufgetragen werden sollten, werden nicht von den Kassen übernommen, dies gilt auch für bestimmte Eisenpräparate.
Wenn die Hose zu eng wird …
Am Anfang einer Schwangerschaft tragen die werdenden Mütter ihre gewohnte Kleidung, beginnt allerdings der Babybauch zu wachsen, werden bestimmte Kleidungsstücke irgendwann nicht mehr passen. Auch für Schwangerschaftsbekleidung fallen Kosten an: Die Umstandsmode wird einiges an Geld verschlucken, da die Kleidung bequem sein sollte und auch gewechselt werden muss.
Gesunde Ernährung ist wichtig
Wer sich bisher eher unbewusst ernährt und dem gesunden Essen wenig Beachtung geschenkt hat, wird spätestens in der Schwangerschaft mehr Wert auf eine ausgewogene und gesunde, also am besten pflanzliche, Ernährung legen. Zahlreiche werdende Mütter stellen ihre Ernährung während der Schwangerschaft komplett um, das rührt daher, dass „Frau“ nun nicht nur für sich selbst die Verantwortung trägt, vielmehr nun auch für das ungeborene Kind.
Gerade auf den Verzehr von Obst und Gemüse wird während einer Schwangerschaft Wert gelegt, was zusätzliche Kosten mit sich bringt, die ebenfalls einkalkuliert werden müssen. Für die zusätzliche Vitaminzufuhr in Form von Obst und Gemüse fallen etwa 400 Euro in den neun Monaten der Schwangerschaft an.
Die Grundausstattung für das Baby
Ein Baby braucht nicht nur jede Menge Kleidung, vielmehr muss ein Bettchen, ein Autositz, ein Kinderwagen und vieles mehr angeschafft werden. Zahlreiche Paare entscheiden sich auch für eine Wiege oder einen Stubenwagen, in dem das Neugeborene in der Anfangszeit untergebracht ist. Das „Babyzimmer“ ist aber mit Wiege oder Gitterbett noch nicht komplett eigerichtet: Es muss außerdem ein Wickelplatz geschaffen und Hygieneartikel besorgt werden.
Des Weiteren braucht das Baby eine Badewanne, einen Fieberthermometer und die ersten Spielsachen. Das alles kostet Geld, hinzu kommt die Nahrung, die ein Neugeborenes braucht, wenn es nicht gestillt wird.
Ob die Grundausstattung für das Baby nun gebraucht erstanden wird oder nur neue Teile angeschafft werden, muss jedes Paar für sich ganz alleine entscheiden. Gerade bei Stubenwagen oder Wiege ist es ratsam, auf gebrauchte Teile zurückzugreifen, da das „erste Bettchen“ nicht lange im Gebrauch ist. Einen Kindersitz neu anzuschaffen, macht durchaus mehr Sinn, da er das Kind oft über mehrere Jahre begleitet.
Neue Wohnung, neues Auto?
Meldet sich Familienzuwachs an, kann es durchaus auch notwendig werden, eine neue Wohnung suchen zu müssen. Viele Paare haben auch kein spezielles „Familienauto“ und der Kauf eines neuen Wagens ist unausweichlich, damit auch der Kinderwagen transportiert werden kann. An all diese Dinge sollten werdende Eltern ebenfalls denken, da gerade ein neues Auto oder eine größere Wohnung finanzielle Belastungen darstellen können.
Wenn beide Eltern arbeiten
Viele Mütter wollen oder müssen nach der Geburt des Kindes wieder arbeiten gehen und brauchen eine Unterbringungsmöglichkeit für das Kind. Wenn nicht Oma und Opa parat stehen und eine Tagesmutter oder eine Kinderkrippe genutzt werden muss, kostet die Unterbringung richtig Geld. Auch diese Kosten müssen einkalkuliert werden.
Wer sich für ein Kind entscheidet, sollte finanziell abgesichert sein – das steht außer Frage. Dennoch darf man sich von den oben aufgeführten Kosten nicht allzu sehr abschrecken lassen. Viele Dinge der Grundausstattung können gebraucht erworben werden, das neue Familienauto muss nicht zwangsläufig „neu“ sein und gerade am Anfang haben auch drei Personen in einer kleinen Wohnung platz.
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