Dritte Schwangerschaftswoche (3. SSW)
Eine Befruchtung kann nur um die Zeit des Eisprunges erfolgen, dass heißt genau am Eisprung oder aber etwa zwei Tage davor und ein Tag danach. Ansonsten ist die Zeugung eines Kindes nicht möglich. Während eines Zyklus der Frau spricht man in etwa von vier „fruchtbaren“ Tagen.
An diesen Tagen sind die Weichen gestellt, der Körper der Frau ist durch viele Vorgänge „vorbereitet“, aber allerdings nur für den kurzen Zeitraum der fruchtbaren Tage. Der Schleimpfropf vor dem Muttermund hat sich gelockert, er ist durchgängiger geworden, sodass die Samenzellen ungehindert hindurchschlüpfen können. Durch leichte Kontraktionen des Eileiters wird das reife Ei fortbewegt und hat das Ziel, die Gebärmutter mit fertig aufgebauter Schleimhaut, zu erreichen. Diese Eizelle vereinigt sich bei einer Befruchtung mit genau einer Samenzelle, welche die harte Hülle der Eizelle als Erstes durchdringt. Ist dies geschehen, wird die Hülle der Eizelle versiegelt, sodass keine andere Samenzelle mehr eindringen kann. Die Samenzelle schafft es in 20 Minuten, sich durch die Hülle ins Innere der Eizelle, einen Weg zu bahnen.
Nun beginnt die Entwicklung des werdenden Menschen und zeitgleich steht auch das Geschlecht fest.
Ein Mädchen oder ein Junge?
Wo man zu früheren Zeiten oft die Frau für die Bestimmung des Geschlechtes verantwortlich machte, weiß man heute, dass der Mann, beziehungsweise dessen Samenzelle, entscheidend für das Geschlecht ist. Die genetische Anlage einer Eizelle ist immer weiblich, das heißt, die Eizelle hat ein X-Chromosom. Die Samenzelle hingegen verfügt entweder über ein X- oder ein Y-Chromosom. Entsteht bei der Befruchtung ein XX Chromosomensatz, wird nach 40 Wochen ein Mädchen geboren, enthält die Samenzelle ein Y-Chromosom wird es ein Junge.
In der 3. Schwangerschaftswoche beginnt also tatsächlich die Schwangerschaft mit der Befruchtung durch die Samenzelle.
Die Zellteilung und das Wachsen des Embryos beginnen
Wenn Eizelle und Samenzelle miteinander verschmolzen sind, beginnt nur wenige Stunden später die Zellteilung. Die befruchtete Eizelle nennt man nun Zygote. Die Zygote teilt sich mehrere Male und begibt sich nun auf Wanderschaft mit dem Ziel der Gebärmutter. Die Zellteilung wird auch Morula-Stadium genannt und der Embryo besteht nach zwei Tagen bereits aus vier Zellen und am dritten Tag aus acht Zellen.
Einen Tag später beginnt das Blastula-Stadium. Vor diesem Stadium waren die Zellen omnipotent, was bedeutet, dass jede Zelle die Fähigkeit besitzt, sich zu jedem Zelltyp zu entwickeln. Während des Blastula-Stadiums teilen sich die entstandenen Zellen auf. Ein Teil der Zellen ist für die Bildung des Embryos zuständig, die anderen Teile lassen die Plazenta und den Mutterkuchen entstehen. Allerdings spricht man erst dann von Plazenta, wenn die Mutter mit dem kindlichen Blutkreislauf verbunden ist. Zuvor spricht man von Chorion.
Sie befinden sich jetzt in der dritten Woche nach dem ersten Tag der letzten Periode, sie sind in der ersten Woche nach der Befruchtung, dass wiederum heißt, erster bis siebter Tag der Embryonalentwicklung.
Obwohl solche komplexe Vorgänge im Körper der Frau passieren, sind für die meisten Schwangeren in diesem Stadium noch keine Veränderungen spürbar. Es deutet noch nichts auf die bestehende Schwangerschaft hin. Die ersten körperlichen Zeichen, wie spannende Brüste oder Übelkeit treten erst später auf. So tappt die Frau noch völlig im Dunkeln, ob eine Befruchtung stattgefunden hat oder nicht.
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