Der 4. Schwangerschaftsmonat – der Embryo wird zum Fötus
Wo bei vielen schwangeren Frauen in den ersten drei Monaten, Übelkeit und Müdigkeit an erster Stelle stehen, zeigt sich der vierte Monat meist ohne diese lästigen Begleiterscheinungen. Die Übelkeit verschwindet oft genau so schnell, wie sie gekommen ist, der Appetit kommt zurück und auch die Stimmungsschwankungen sind seltener bis fast gar nicht mehr zu spüren. Ab dem vierten Monat fühlen sich die Frauen zunehmend vitaler, die alte Energie kehrt zurück und die ersten Rundungen zeigen sich. Der Körper der Frau hat sich nun an den „neuen Zustand“ gewöhnt und eine wunderschöne Zeit beginnt.
Der Embryo wird zum Fötus
Das Baby ist jetzt circa 19 cm groß und 200 bis 250 g schwer. Der Gehörapparat Ihres Kindes ist nun voll entwickelt, sehen kann es noch nicht. Auch die Sinnesorgane sind zu dieser Zeit schon fast völlig ausgebildet und der Tastsinn des Babys funktioniert bereits. Es kann Ihre Streicheleinheiten schon spüren! Ebenso reift der Geschmackssinn weiter aus und das Baby kann schon seinen Mund bewegen.
Die Atemfunktion Ihres Babys funktioniert zwar noch nicht, jedoch imitiert es bereits Atemübungen. Das Fruchtwasser gelangt dadurch in die Lungen und wird wieder ausgeatmet.
Der Kopf des Babys nimmt nun, zum restlichen Körper passend, normale Proportionen an. Die Haare und Fingernägel wachsen und der gesamte Körper des Kindes wird mit einer feinen Behaarung überzogen. Die sogenannte Lanugo verschwindet später wieder.
Frauen, die schon ein Kind geboren haben, spüren im vierten Monat vielleicht schon die ersten Bewegungen des Kindes. Bei Erstgebärenden dauert das etwas länger.
Ernährung
Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist in der gesamten Schwangerschaft wichtig. Beachten Sie dieselben Ernährungstipps wie in den ersten drei Monaten und denken Sie auch an ausreichend Ballaststoffe. Ganz wichtig ist es auch, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Trinken Sie viel Wasser denn durch die erhöhte Progesteronproduktion verlangsamt sich der Darmtransit und es kann ansonsten leicht zu Verstopfungen kommen.
Mediziner raten auch dazu, täglich 80 g Eiweiß zu sich zunehmen. Decken Sie Ihren Eiweißbedarf allerdings am besten ausschließlich mit pflanzlichen Produkten.
Mehr zur pflanzlichen ErnährungEbenso wichtig in der Schwangerschaft sind die Vitamine, die Nährstoffe und die Spurenelemente in ausreichender Form. Vier Mahlzeiten pro Tag sind optimal. Denken Sie bei allem, was Sie essen daran, Ihr Baby isst mit! Es mag selten schwere Gerichte, scharfe Gewürze sowie frittierte Speisen.
Die Vorsorgeuntersuchung im vierten Monat
Wichtige Kriterien, wie Blutdruck und Gewicht werden bei den Voruntersuchungen regelmäßig geprüft. Ebenso der Zustand des Muttermundes, hat er sich bereits geöffnet wird eine Gebärmutterhalsumschlingung nötig. Durch die Cerclage wird der Muttermund künstlich verschlossen, damit es zu keiner Fehlgeburt kommt.
Außerdem ist es wichtig, den Fundusstand zu ermitteln. Unter Fundusstand versteht man den Abstand zwischen Schambein und dem manuell ertasteten oberen Gebärmutterrand. Die Gebärmutter wächst zunehmend und es kann sich ein Ziehen und Schmerzen im Unterbauch bemerkbar machen.
Die Früherkennung von chromosomalen Krankheiten
Mit zunehmendem Alter der Frau steigt auch das Risiko einer chromosomalen Störung beim Fötus. Jedoch kann auch bei Babys von jüngeren Schwangeren eine genetische Anomalie vorliegen. Daher ist es sehr wichtig, durch zusätzliche Untersuchungen Klarheit zu schaffen.
Das Krankheitsrisiko kann durch eine Blutanalyse ermittelt werden, die Kosten für diese Blutuntersuchung werden allerdings nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, die Patientin muss selbst dafür aufkommen.
Der Triple-Test
Der Tripel-Test kann auf das Downsyndrom sowie auf die seltene Krankheit Spina Bifida hinweisen. Es wird bei diesem Test die Konzentration dreier Substanzen im Blut der Mutter gemessen. Zum einen das Alpha-Fotoprotein, das freie Estriol sowie das Hormon Beta-HCG. Nicht in der Norm liegende Werte können ein erster Hinweis auf eine der beiden Krankheiten sein. Sind diese veränderten Werte außerdem mit anderen Risikofaktoren, wie erhöhtes Alter der Frau sowie familiäre Vorbelastung, kombiniert, raten Experten zu einer Fruchtwasseruntersuchung. Bei der Amniozentese entnimmt der Arzt unter Ultraschallkontrolle eine Probe aus dem Fruchtwasser.
Der Tripel-Test stellt keine Diagnose, bezüglich der oben genannten Krankheiten, er sagt lediglich aus, ob ein Krankheitsrisiko besteht.
Mädchen oder Junge?
Manche werdende Eltern können es kaum erwarten, das Geschlecht Ihres Kindes zu erfahren. Andere hingegen wollen sich lieber überraschen lassen. Ab dem vierten Monat ist es in manchen Fällen schon möglich, per Ultraschalluntersuchung das Geschlecht des Babys zu bestimmen.
Besprechen Sie sich im Vorfeld mit Ihrem Partner, ob Sie das Geschlecht Ihres Ungeborenen wissen wollen oder das Geheimnis erst am Geburtstag des Kindes lüften möchten.
An was Sie jetzt denken sollten
Wo wollen Sie Ihr Kind zur Welt bringen? Haben Sie sich für eine Geburtsklinik oder ein Geburtshaus entschieden? Klären Sie auch im Vorfeld ab, welche Kosten in einem Geburtshaus übernommen werden und welche Sie selbst zahlen, müssen.
Unverheiratete Paare müssen auch an die Vaterschaftsanerkennung denken. Die Vaterschaft kann schon während der Schwangerschaft oder aber nach der Geburt beim Jugendamt kostenlos eingetragen werden. Die Vaterschaftsanerkennung ist wichtig. Im Falle des Todes der Mutter ist damit das Sorgerecht sowie das Erbrecht geklärt, was bei nicht Anerkennung der Vaterschaft zu Problemen führen könnte. Bei verheirateten Paaren geht man automatisch davon aus, dass der Ehemann gleichzeitig auch der Vater des Kindes ist.
Verfügen Sie und Ihr Partner über ein geringes Einkommen zahlt das Sozialamt einen Zuschuss zur Erstlingsausstattung. Die Bundesstiftung „Mutter und Kind“ hilft ebenfalls in Notlagen. Wenn Sie betroffen sind, wenden Sie sich zu weiteren Informationen an eine Beratungsstelle. Beratungsstellen finden Sie bei Pro Familia, Caritas, dem Deutschen Roten Kreuz oder bei der Arbeiterwohlfahrt.
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