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Betreuung nach der Geburt und auf der Wochenstation

Viele werdende Mütter fragen sich vor der Geburt, was wohl so alles passiert, nachdem ihr Kind das Licht der Welt erblickt hat. Wie ist der Ablauf in der Klinik? Welche Untersuchungen werden direkt bei dem Kind vorgenommen? Hat man als Eltern nach der Geburt ausreichend Zeit, um sein Baby erst mal kennenzulernen?

Wer steht der jungen Mutter zur Seite, wenn sie dann mit ihrem Baby daheim ist?
Jede Menge Fragen, Sorgen und Ängste beschäftigen eine werdende Mutter in den letzten Wochen vor der Geburt ihres Kindes.

Der „Apgar-Test“

Ist das Baby auf der Welt, wird zunächst sein Allgemeinzustand untersucht. Dies passiert anhand des sogenannten „Apgar-Tests“, aufgrund dessen in der ersten und fünften Lebensminute des Kindes folgende Kriterien überprüft werden: Atmung, Herzfrequenz, Reflexresonanz, Muskeltonus und Hautfarbe.
Diese fünf Prüfkriterien werden anhand einer Punkteskala von 0 bis 2 bewertet und am Ende werden alle fünf Einzelergebnisse zu einem Endergebnis addiert. Liegt das Ergebnis dann bei einem Wert zwischen 7 und 10 Punkten, was bei den meisten Neugeborenen der Fall ist, dann ist alles bestens und eine ausführlichere Nachuntersuchung kann auch noch später erfolgen. Fällt der Wert aber schlechter als 7 aus, so werden sofort weitere Maßnahmen eingeleitet, um die Gesundheit des Kindes nicht zu gefährden und eine eventuelle Mangelversorgung oder Ähnliches sofort zu behandeln.

Medizinische Bauchnabel-Versorgung

Neben dem Apgar-Test gehört bei der Nachsorge des Kindes auch die medizinische Versorgung des Bauchnabels dazu; es wird gewogen; seine Körpertemperatur wird gemessen und sein Trinkverhalten kontrolliert.

Die Nachsorge der Mutter

Bei der Mutter erfolgt nach der Geburt des Kindes zunächst noch die Nachgeburt und dann wird ein eventueller Dammschnitt oder -riss medizinisch versorgt. Die Nachsorge der Mutter und des Kindes verläuft parallel, sodass also eine optimale Versorgung von Mutter und Kind nach der Geburt gewährleistet ist.

Heimreise mit Baby meist nach 3-4 Tagen

Sind also Mutter und Kind wohlauf, so steht einer direkten Familienzusammenführung nichts mehr im Wege.
Regulär könnten die beiden sogar bereits 24 Stunden nach einer ambulanten Geburt die Klinik wieder verlassen und bereits nach Hause gehen. Aus medizinischer Sicht stünde dem nichts im Wege. Die erste Vorsorgeuntersuchung, die U1, erfolgt ja bereits unmittelbar nach der Geburt und die U2 muss innerhalb des dritten bis zehnten Lebenstages gemacht werden. Wäre man also bereits nach 24 Stunden wieder Zuhause, könnte man die U2 auch einfach beim Kinderarzt vornehmen lassen.

Noch ein paar Tipps von Kinderkrankenschwestern und Hebammen mitnehmen

Die meisten Frauen verbleiben aber nach einer Geburt noch drei bis vier Tage in der Klinik. Vor allem für Mütter, die ihr erstes Kind zur Welt gebracht haben, stellen die Kinderkrankenschwestern und Hebammen eine große Stütze dar. Sie können bei anfänglichen Stillproblemen Tipps geben und kümmern sich darum, dass die Mutter lernt, wie man so ein kleines Wesen versorgt. Es ist nämlich vollkommen normal, dass man als junge Mama zunächst unsicher ist. Plötzlich ist so ein kleines Wesen da und es gehört zu einem. Eine riesige Verantwortung und Sorge mischt sich mit dem einzigartigen Glücksgefühl, was man mit dem Beginn der Mutterschaft verspürt. Es ist sicherlich nicht verkehrt diese zusätzliche anfängliche Hilfe im Krankenhaus wohlwollend anzunehmen, denn dort hat man auch noch die Möglichkeit das Baby mal für ein paar Stunden in das Säuglingszimmer zu geben, um sich selber ein paar Stunden Schlaf zu gönnen. Dies ist Zuhause sicherlich für die nächsten Monate vorbei.

Das Baby ist mit der Mutter im Zimmer

In den meisten Krankenhäusern ist es heutzutage vollkommen normal, dass der Säugling bei der Mutter mit im Zimmer ist und nicht im stationären Kinderzimmer. Dieses sogenannte „Rooming-in“ hat gezeigt, dass es die Bindung zwischen Mutter und Kind extrem fördert. Normalerweise liegen auf einem Wochenstationszimmer zwei bis drei Frauen mit ihren Babys. Wenn man privat versichert ist und, das einen „Ein-Bett-Zimmer“-Tarif beinhaltet, so sollte man diese bei der Anmeldung in der Klinik direkt mit angeben.

Räumlichkeiten auch für den Papa

Viele Kliniken bieten mittlerweile auch schon an, dass der Partner über Nacht dabei bleiben kann. Hierfür stehen meist extra gestaltete Räumlichkeiten zur Verfügung, die weniger an ein Krankenhaus und viel mehr an ein nettes kleines Hotel erinnern. Bei den verschiedenen Informationsveranstaltungen in den Krankenhäusern kann man dies sicherlich erfragen, sollte ein Partnerzimmer gewünscht sein. Allerdings gilt zu bedenken, dass der Partner die Übernachtung im Krankenhaus extra bezahlen muss. Die Kosten können hierbei variieren, liegen oft so im Schnitt bei 50 Euro pro Nacht. Auch diesen Kostenpunkt sollte man am besten im Vorfeld mit dem Krankenhaus abklären. Für die emotionale Bindung zwischen Vater und Kind wäre diese Zimmervariante aber natürlich auch sehr empfehlenswert.

Gegen Ängste und Sorgen mit dem Baby alleine zu sein…

Hat man die Tage im Krankenhaus hinter sich gebracht, so darf man mit seinem Baby endlich nach Hause. Auf der einen Seite freut sich die frischgebackene Mutter endlich wieder in den eigenen vier Wänden zu sein und auf der anderen Seite überkommt sie ein wenig Sorge über die Zeit alleine mit dem Kind. Sie hat Angst, nicht zu wissen, was ihr Baby möchte, wenn es weint. Sie sorgt sich, wenn es schreit, obwohl die Windel sauber und der kleine Bauch gefüllt ist. Viele Ängste und Sorgen schwirren nach wie vor in ihrem Kopf umher. Um diese erste Zeit daheim gestärkt zu meistern, sollte man sich schon während der Schwangerschaft rechtzeitig um eine Nachsorge-Hebamme kümmern. Sie kommt innerhalb der ersten zehn Tage daheim an jedem Tag vorbei und schaut nach dem Wohlbefinden von Mutter und Kind. Mit vielen Ratschlägen, Tipps und Tricks steht sie den jungen Eltern bei. Nach diesen zehn Tagen erfolgen ihre Besuche nur noch nach terminlicher Abstimmung. Bis zu acht Wochen nach der Geburt kommt die Hebamme zu der kleinen Familie nach Hause.

Bildnachweis: © herr_mueller – Fotolia.com


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