Vater werden
Wenn eine Frau schwanger ist, bedeutet das für die werdende Mutter nicht nur körperliche Veränderungen, vielmehr muss sich „Frau“ erst an den Gedanken, ein Kind zu bekommen, gewöhnen. Nicht anders geht es werdenden Vätern, auch sie müssen sich mit der veränderten Situation und dem, was in ferner Zukunft auf sie zukommt, auseinandersetzen. Leider werden die Väter oft übergangen und nur die Frau steht im Mittelpunkt. Aber auch „Vater werden“ ist unter Umständen kein leichtes Unterfangen und Männer brauchen ebenso Gespräche, um das „Kommende“ zu verarbeiten und, um mit dem „Vater werden“ zurecht zu kommen.
Wo in früheren Zeiten der werdende Vater so gar nichts mit der Schwangerschaft seiner Frau zu tun hatte, erleben Männer in der heutigen Zeit die Schwangerschaft intensiv und bewusst mit und freuen sich auf ihre Vaterschaft.
Die Vaterschaft – ein großes Abenteuer
Einige Männer sind Co-Schwanger, was so viel heißt wie, dass sie ab Beginn einer Schwangerschaft ebenfalls an Kilos zunehmen oder andere Symptome einer Schwangerschaft zeigen. Während die Gewichtszunahme bei der Frau bis zu 20 Kilogramm betragen kann, belaufen sich die „Extra-Kilos“ beim werdenden Vater auf höchstens vier Kilogramm. Warum ist das bei manchen Männern so? Warum haben Männer plötzlich ebenso Gefühlsschwankungen oder klagen über Müdigkeit, wobei doch eigentlich die Frau ein Kind erwartet? Forscher sprechen hier vom Couvade-Syndrom, dass aus dem Französischen abgeleitet wurde: Couver bedeutet brüten. Es wird vermutet, dass sexuelle Lockstoffe (Pheromone) für all diese Symptome beim Mann verantwortlich sind. Pheromone setzen während einer Schwangerschaft andere Signale. Ebenso sinkt das männliche Hormon Testosteron um 33 Prozent und öffnet somit die Türen für Speckpölsterchen.
Tipps für den Papa von Morgen – Hormone verändern die Partnerin
„Hormone“ heißt das Zauberwort, das schwangeren Paaren immer wieder begegnet und viele Veränderungen bei der werdenden Mama hervorruft. Die hormonellen Veränderungen gehen auch an der Psyche der Frau nicht spurlos vorbei und hinterlassen nicht selten eine launische und weinerliche werdende Mama – nicht immer einfach für den werdenden Vater. Nehmen Sie die Launen Ihrer Partnerin auf gar keinen Fall persönlich und versuchen Sie vor allem auch nicht den Grund dafür herauszufinden, denn in den meisten Fällen gibt es keinen sichtbaren Grund für „Ihre“ depressiven Verstimmungen. Das Einzige, was hilft, ist Trost zu spenden und für die Partnerin da zu sein. Die meisten „Launen“ treten meist in der ersten Zeit einer Schwangerschaft auf und verschwinden genauso schnell wieder, wie sie gekommen sind.
Welchen Stellenwert hat die Sexualität in der Schwangerschaft?
Die meisten Männer wissen nicht, wie sie mit den sexuellen Bedürfnissen in der Schwangerschaft umgehen sollen, vielmehr haben manche Männer Angst, das Ungeborene beim Geschlechtsverkehr zu verletzen. Sofern es sich nicht um eine Risikoschwangerschaft handelt und soweit alles in Ordnung ist, stellt Sex in der Schwangerschaft kein Hindernis dar. Wenn Sie Ängste diesbezüglich haben, sollten Sie ein offenes Gespräch mit Ihrer schwangeren Partnerin nicht scheuen. Sexualität in der Schwangerschaft ist etwas völlig Normales und auch während dieser Zeit wunderschön.
Werdende Väter suchen Vorbilder
Väter aus vergangenen Generationen hatten eher die passive Rolle während der Schwangerschaft und Geburt – ein Vorbild zu finden ist eher schwierig. Daher kommen heutige werdende Väter oftmals in einen inneren Konflikt, denn heute wird von Vätern jede Menge Mitarbeit erwartet. Männer müssen diese Mitarbeit erst lernen: Hierfür eignet sich hervorragend der Geburtsvorbereitungskurs. Nicht nur für werdende Mütter ist ein solcher Kurs hilfreich, vielmehr lernen auch Väter sich auf die Geburt vorzubereiten und erfahren, was sie tun können und wie sie ihre Partnerin unterstützend begleiten können. Ein Geburtsvorbereitungskurs gibt Sicherheit und nimmt die Angst vor dem Ungewissen.
Wie können schwangere Frauen ihren Männern helfen?
Während Frauen langsam an die körperlichen Veränderungen herangeführt werden und sich so auf ihr Kind einstellen können, sieht die Lage für Männer etwas anders aus. Sie spüren nicht den wachsenden Bauch oder die erste Kindsbewegung – die Rolle des Mannes ist eher passiv. Daher ist es wichtig, dass werdende Papas von Anfang an in die bestehende Schwangerschaft miteinbezogen werden. Nehmen Sie Ihren Partner mit zur Ultraschalluntersuchung, bei der der Mann „Schwarz auf Weiß“ sein Kind erkennen kann. Nehmen Sie sich am Abend Zeit, gemeinsam die Bewegungen des Kindes zu verfolgen und lassen Sie Ihren Mann, durch das „Hand auf den Bauch legen“, daran teilhaben. Teilen Sie ihm Veränderungen mit und bleiben Sie immer mit Ihrem Partner im Gespräch.
Richten Sie gemeinsam mit Ihrem Mann das Kinderzimmer ein und gehen Sie gemeinsam einkaufen. Wenn Ihr Mann handwerklich begabt ist und gerne eine Wiege oder einen Wickeltisch bauen möchte, setzt er sich ebenso aktiv mit dem neuen Erdenbürger auseinander.
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