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Stillen – Grundlagen

Stillen bedeutet nicht nur eine ideale Ernährung für das Kind – Stillen ist viel mehr: Wer sich entscheidet, sein Baby mit Muttermilch zu ernähren, kommt der Gesundheit des Kindes in hohem Maße entgegen. Wenn Sie mindestens drei Monate stillen, beugen Sie Atemwegserkrankungen beim Baby vor. Positiv zeigt sich das Stillen auch bei Mittelohrentzündungen, was in Studien belegt ist. Die Muttermilch ist außerdem den Bedürfnissen des kleinen Erdenbürgers angepasst und enthält neben Wachstumsfaktoren auch Vitamine und Immunstoffe. Und durch die Antikörper, die in der Muttermilch ebenfalls enthalten sind, ist das Kleine, wie oben erwähnt, vor bestimmten Krankheiten geschützt.

Aber auch für die Mutter bringt das Stillen des Kindes durchaus Vorteile: Einerseits muss keine Flaschennahrung zubereitet werden, was sich gerade in der Nacht als sehr positiv erweist und andererseits fördert Stillen die Beziehung von Mutter und Kind. Es entsteht Innigkeit und das Vertrauen vom Baby zur Mama wird aufgebaut. Bei stillenden Müttern wird das Hormon Oxyzitin ausgeschüttet, was behilflich bei den Kontraktionen in der Gebärmutter ist und als Nebeneffekt das „glücklich sein“ fördert. Stillen macht also unter anderem glücklich.

Des Weiteren schont das Stillen den Geldbeutel und beugt Brustkrebs vor.

Vorbereitung auf das Stillen

Bezüglich der Brustwarzen kann man nicht wirklich im Vorfeld etwas tun, hingegen einer geistigen Vorbereitung steht nichts im Wege. Sie sollte sogar sein, am besten, noch bevor das Baby zur Welt kommt. Ganz wichtig ist es auch, sich hinreichend über das Stillen zu informieren, am besten über Gespräche mit der behandelnden Hebamme. Nutzen Sie auch die angebotenen „Lektüren“ und machen sich schlau, was beim Stillen alles auf Sie zukommt. Es hat sich auch als positiv erwiesen, wenn der werdende Vater sich ebenfalls informiert, damit er die werdende Mama unterstützen kann.

Kann man beim Stillen etwas falsch machen?

Die erste und wichtigste Regel beim Stillen ist eine entspannte Mama: Ist die Mutter verkrampft, überträgt sich das gerne auch auf das Kind, ist sie hingegen entspannt, wird sich das auch positiv beim Kleinen äußern.

Zunächst sollten Sie sich einen gemütlichen und bequemen Platz zum Stillen aussuchen. Die Nahrungsaufnahme beim Kind dauert in der Regel zwischen sieben und 40 Minuten, daher sollten Sie es sich richtig gemütlich machen. Neben dem bequemen Platz spielt auch die Umgebung eine bedeutende Rolle: Gerade wer sehr geräuschempfindlich ist, sollte eine ruhige Umgebung suchen, wo keine Störungen zu erwarten sind. Versuchen Sie von Anfang an, entspannt zu sein, auch dann, wenn gerade aller Anfang schwer ist. Je ruhiger und entspannter Sie selbst sind, desto besser klappt das auch mit dem Stillen. Manchmal muss man einfach auch unterschiedliche Plätze ausprobieren, bis der richtige gefunden wird. Wer gegen die Langeweile beim Stillen gerne den Fernseher einschalten möchte, sollte das nur dann tun, wenn es auch für das Baby in Ordnung ist. Fernsehen kann auch ablenken und Ablenkung sollte in jedem Fall vermieden werden.

Wichtig ist auch die Stillposition

Auch die Stillposition ist ein äußerst wichtiger Aspekt: Die Position sollte so gewählt sein, dass Sie keinerlei Schmerzen empfinden. Bei einer falschen Stillposition kann es durchaus zu schmerzenden Armen oder einem schmerzenden Rücken kommen. Zum Stützen haben sich jede Menge Kissen bewährt und manche Frauen haben mit dem Wiegegriff gute Erfahrungen gemacht. Probieren Sie es einfach aus, welche Position die richtige für Sie ist. Achtung bei Frauen mit Kaiserschnitt: Hier besteht die Gefahr, dass durch den Wiegegriff zu sehr auf den Unterleib gedrückt wird, was nicht angenehm ist.

Neben der perfekten Stillposition, ist es auch wichtig, wie sich die Brust beim Anlegen anfühlt. Der Brustwarzenhof sollte beim Stillen großflächig durch den Mund des Kleinen bedeckt sein und wenn das Saugen unangenehm ist oder gar weh tut, hilft es, einen Finger in den Mundwinkel des Babys zu legen. Somit löst sich der Sog.

Wenn das Baby gut angelegt ist, klappt das auch mit dem Stillen.

Mögliche Probleme beim Stillen

Die Milchproduktion muss sich zunächst an die Bedürfnisse des Babys anpassen, was ungefähr sechs Wochen in Anspruch nehmen kann. In dieser Anpassungsphase kann es bei manchen frischgebackenen Müttern zu unterschiedlichen Problemen kommen. Keine Angst, diese Problematiken kommen nicht bei allen stillenden Müttern vor, bei manchen klappt es von Anfang an gut.

Beispielsweise kann es zu wunden Brustwarzen kommen, selbige entstehen beim falschen Anlegen des Kleinen. Als ein altes Heilmittel gegen wunde Brustwarzen gilt: Verreiben Sie ein bisschen Muttermilch auf den Warzen. Des Weiteren muss die Stillposition nochmals überprüft werden, gegebenenfalls einfach die Hebamme darum bitten, die Stillposition anzuschauen. Manchmal hilft schon eine kleine Veränderung.

Als ein weiteres Problem gilt der Milchstau: Plötzlich spüren die Frauen Verhärtungen und es stellt sich das Gefühl ein, dass zu viel Milch produziert wird. Auch hier kann eine Korrektur der Stillposition nötig werden. Ist der Milchgang erst einmal verstopft, ist meist eine erhöhte Temperatur bis leichtes Fieber die Folge. Hier können Massagen mit feucht-warmen Wickeln sehr lindernd sein.

Wenn der Milchgang verstopft ist, kann es zur Mastitis kommen. Man spricht hierbei auch von einer bakteriellen Brustentzündung. Folgende Symptome können sich zeigen: Die Brust schmerzt stark und fühlt sich heiß an. Außerdem sind eine Rötung und eine Schwellung zu beobachten. Besteht der Verdacht einer Mastitis, sollten Sie umgehend den behandelnden Arzt konsultieren.

Was tun, wenn das Stillen nicht klappen will?

Es gibt Frauen, die gerade in der Anfangszeit Probleme mit dem Stillen haben, andere Mütter wiederum haben keinerlei Schwierigkeiten. Aber nichtsdestotrotz gibt es sie doch – die Schwierigkeiten. Frauen sollten stets daran denken, dass sie nicht alleine mit eventuellen Problemen sind, dass kann durchaus hilfreich sein, wenn der Mut weiterzumachen, sich schmälert. Bevor Sie aufgeben, empfiehlt es sich eine Stillberaterin zu bestellen, die Ihnen beim Stillen zusieht und wertvolle Tipps und Tricks in der Tasche dabei hat. Auch der Frauenarzt kann Ihnen Empfehlungen aussprechen und wer Hilfe beim Stillen braucht, wendet sich auch gerne an die Hebamme.

Fundierte Infos erhalten Betroffene auch von der Deutschen Liga für das Kind e.V. sowie von der La Leche Liga.

Obwohl Frauen zu allen Zeiten Ihre Kinder gestillt haben, bedarf es bei dieser Art der Essensgabe einiger Übung – Stillen muss gelernt werden. Gehen Sie jeden Tag neu an und ermutigen Sie sich stets selbst, dass es am nächsten Tag bestimmt besser klappt. Nur so halten Sie die Anfangsschwierigkeiten durch. Sollten sich nach sechs Wochen immer noch Probleme zeigen, holen Sie sich fachkundige Hilfe.
Es gibt durchaus auch Frauen, bei denen das Stillen bei aller Übung und vielen Tipps nicht klappt. Ein Kind mit der Flasche groß zu ziehen ist gewiss kein Weltuntergang und sollte auch nicht als solcher angesehen werden. Auch wer nicht stillt, ist eine gute Mama!

Stillen in der Öffentlichkeit

Prinzipiell spricht nichts gegen Stillen in der Öffentlichkeit, obwohl man dann und wann mit einem strafenden Blick rechnen muss. Nicht alle Mitbürger finden Stillen in der Öffentlichkeit angemessen, aber darüber sollten frischgebackene Mütter stehen. Sicherlich ist es empfehlenswert, sich eine „ruhige Ecke“ für das Stillen zu suchen, aber manchmal ist dies einfach nicht möglich, meist dann, wenn der Hunger des Kindes überhandnimmt. Das Kind geht in allen Fällen immer vor, egal wo Sie sich gerade befinden. Es gibt spezielle Still-T-Shirts, die so gefertigt sind, dass nur eine minimale Brustentblösung notwendig wird. Manchmal verdeckt auch ein gut drapierter Schal „das Wesentliche“.

Einige Kaufhäuser bieten Umkleidekabinen oder spezielle Räumlichkeiten zum Stillen an, sodass auch in der Öffentlichkeit ein Rückzug möglich ist.

Der Still-BH

Es gibt im Handel spezielle BHs zum Stillen, kaufen Sie sich mindestens zwei davon. Still-BHs sind so konzipiert, dass Sie die doch schweren Brüste stützen. Steht das Stillen an, öffnen Sie die kleinen Häkchen und schon kann es losgehen.

Der Still-BH muss auf jedenfall gut sitzen, er darf keinesfalls drücken, was eine Verstopfung der Milchgänge nach sich ziehen kann. Legen Sie unbedingt in den BH Stilleinlagen, da „eine stillende Brust“ jederzeit tropfen kann.

Still-BHS sollten immer erst nach der Geburt des neuen Erdenbürgers angeschafft werden, damit sie auch richtig passen.

Stillen und Beruf

Auch hier spricht prinzipiell nichts dagegen: Laut Gesetzt gibt es die sogenannten Stillpausen, die jeder Mutter zustehen und auch genutzt werden sollten. Pumpen Sie beispielsweise auf der Arbeit die Muttermilch ab, die Sie beim nachhause kommen verwenden können. Sind Sie über einen längeren Zeitpunkt außer Haus, empfiehlt sich eine Kombination von Stillen und Fläschchennahrung.

Bildnachweis: © id-foto.de – Fotolia.com, © detailblick – Fotolia.com, © D. Ott – Fotolia.com


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