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Schreibaby

Alle Eltern freuen sich, wenn ihr Kind endlich zur Welt kommt und sie es in ihre Arme schließen können. Sicherlich hat man sich auch darauf eingestellt, dass das Baby manchmal schreit. Aber was ist, wenn das Neugeborene mehr schreit, als das es sonst etwas tut – es also ein sogenanntes „Schreibaby“ ist? Wenn das Schreien einen zu großen Stellenwert im Leben des kleinen Erdenbürgers einnimmt?

Jedes siebte Baby wird als ein Schreibaby bezeichnet. Experten machen diese Bezeichnung an der Dauer und Häufigkeit des Schreiens fest. Schreit Ihr Baby an mindestens drei Tagen in der Woche für länger als drei Stunden am Tag und hält dieses Schreien länger als drei Wochen an, haben Sie in der Regel ein sogenanntes Schreikind.

Betroffene Eltern sind mit der Situation meist überfordert, versuchen der „Sache“ auf den Grund zu gehen, mit dem Ziel baldmöglichst die Ursache und die damit verbundene Lösung, für das Schreien ihres Kindes zu finden.

Mögliche Ursachen

Das Schreien hat meist einen Grund und ist eine Art Hilferuf des Babys, um den Eltern zu signalisieren, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Um wirklich ernsthafte Erkrankungen auszuschließen, sollte das Kind beim Kinderarzt vorgestellt werden.

Ursachen können körperlicher oder seelischer Natur sein.

Die allseits bekannten Dreimonatskoliken werden gerne mit Schreikindern in Verbindung gebracht. Allerdings weiß man heute, dass nur 20 Prozent aller schreienden Babys tatsächlich von dieser Krankheit betroffen sind.

Ein weiterer Auslöser des häufigen Schreiens beim Baby ist die Kopfgelenks-Induzierte Symmetrie-Störung, kurz „KISS-Syndrom“ genannt. Hierbei handelt es sich, um einen verschobenen Halswirbel, der geburts- oder schwangerschaftsbedingt auftritt. Liegt eine solche Blockade vor, helfen nach der Diagnose des Arztes, krankengymnastische Behandlungen. Die Verschiebung des Halswirbels kann ebenso mittels Osteopathie behandelt werden.

Des Weiteren kann ein noch nicht gefundener Schlafrhythmus, die Ursache von Schreiattacken sein. Erst nach etwa drei bis sechs Monaten haben Babys ihren eigenen Schlafrhythmus gefunden.

Ebenso kann ein enormer Wachstumsschub oder das Zahnen der Auslöser für ein schreiendes Kind darstellen.

Ist das Baby körperlich gesund, plagen es vielleicht seelische Problematiken.

Komplikationen bei der Geburt nehmen einen hohen Stellenwert bei den Schreibabys ein. So verkraften die Zangengeburt oder den Kaiserschnitt nicht alle Kinder gleich gut. Manches Baby verarbeitet, dieses doch anstrengende Erlebnis, indem es die daraus resultierenden Spannungen durch Schreien abbaut. Viele Schreibabys haben tatsächlich eine schwierige Geburt hinter sich, jedoch heißt das nicht, dass jede schwere Geburt ein Schreibaby hinterlässt.

Säuglinge verfügen außerdem über eine sehr sensible Wahrnehmung und spüren beispielsweise, wenn Spannungen in der Familie vorhanden sind oder die Eltern sich öfters streiten. Dies ist ein häufiger Grund für das übermäßige Schreien eines Neugeborenen.

Nicht unterschätzen sollte man auch die Reizüberflutung bei Kindern. Viele Babys reagieren mit Schreien, wenn sie ständig unterwegs sind und keine Möglichkeit zur Ruhe gegeben ist. Häufiger Besuch und „Berieselungen“ durch Radio und Fernseher sind Reize, die den meisten Babys nicht wirklich guttun. Hier helfen eine gewisse Kontinuität und Regelmäßigkeit im Alltäglichen und vor allem viel Ruhe und Beständigkeit. Die Reduzierung der vorhandenen Reize wirkt wahre Wunder!

Und das können Sie als Eltern außerdem tun

Das Allerwichtigste gleich zu Anfang:

Schreit Ihr Kind häufiger als andere Neugeborene wird das irgendwann an Ihren Nerven zehren und Sie hören sicherlich ab und an den Rat, das Kind ruhig auch einmal schreien zu lassen.

Schreien hat immer einen Grund. Egal ob körperlicher oder seelischer Natur, ein Kind schreit in diesem Alter nicht grundlos. Als aufmerksame Eltern werden Sie bereits nach kürzester Zeit auch erkennen, ob es sich bei Ihrem Kind um „richtiges“ Schreien handelt oder ob das Baby mit seinem Weinen Ihre Nachgiebigkeit austesten will.

Zunächst ist es wichtig das Baby zu beruhigen, ihm beizustehen, damit das Neugeborene das Gefühl hat, nicht alleine zu sein. Dies wirkt sich auch förderlich auf die Eltern-Kind-Beziehung aus und schafft die Basis für ein gutes Vertrauensverhältnis.

Bei Blähungen können Sie versuchen mit einer Bauchmassage Linderung zu verschaffen. Die Massage erfolgt im Uhrzeigersinn und wirkt unterstützend auf die Darmbewegungen des Babys. Benutzen Sie gerne dazu ein Babyöl oder nutzen Sie die Kraft der Wärme, in dem ein Kirschkernsäckchen aufgelegt wird.

Wer sein Baby stillt, sollte auch darauf achten, keine stark blähenden Speisen zu sich zunehmen.
Das Herumtragen in Fingerhaltung wirkt positiv auf Koliken, denn dadurch entkrampft das Bäuchlein des Säuglings. Legen Sie hierzu das Baby mit dem Bauch nach unten auf den Unterarm, der Kopf liegt hierbei in der Armbeuge, während die Arme und die Beine locker herunterhängen. Diese Lage fördert auch den Windabgang.

Machen hingegen viele Reize Ihrem Kind zu schaffen, sollten die Reize reduziert und immer wiederkehrende Rituale, die erste Wahl sein. Ein regelmäßiger Tagesablauf, sowie anstehende Termine auf ein Minimum zu kürzen, gehören ebenfalls dazu. Viel Zeit an der frischen Luft und lange ausgedehnte Spaziergänge, sind außerdem zu empfehlen.

Was Sie sonst noch tun können – Probieren geht über Studieren, jedes Kind reagiert anders!

Und das noch zum Schluss

Dass ein Baby schreit, ist völlig normal, gerade in der ersten Zeit nach der Geburt schreien Kinder viel öfter, als sie das zu einem späteren Zeitpunkt tun werden. Schreien muss nicht immer ein „riesengroßes“ Problem als Hintergrund haben, auch ganz natürliche und simple Ursachen können dafür verantwortlich sein. Meist sind Hunger, eine volle Windel oder das „nicht alleine sein wollen“, harmlose Gründe für ein schreiendes Kind.

Bildnachweis: © D. Ott – Fotolia.com


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