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Der 8. Schwangerschaftsmonat

Mit der 29. Schwangerschaftswoche beginnt nun auch der 8. Schwangerschaftsmonat. Ein Großteil der Schwangerschaft liegt jetzt bereits hinter der Frau und die Geburt rückt immer näher.

Der Fötus wiegt derzeit in etwa 1.400 Gramm und käme er nun unerwartet zu früh auf die Welt, so hätte er dank der modernen Medizin gute Chancen zu überleben. Allerdings gibt es dafür keine Garantie, denn nach wie vor ist die Lunge noch nicht vollständig ausgereift und das Kind verfügt auch noch nicht über ein eigenes Immunsystem.

Erst in den nächsten Wochen wird die Lunge ihre vollständige Reife erlangen und das Immunsystem sich so weit entwickelt haben, dass es den Organismus des Kindes ausreichend schützen kann.

Lanugo-Behaarung beim Baby

Die Lanugo-Behaarung des Babys wird auf dem Kopf durch seine echten Haare ersetzt. Lediglich am Rücken und an den Armen bleibt oftmals noch die Lanugo-Behaarung erhalten und manche Babys kommen sogar damit auf die Welt. Insgesamt legt das ungeborene Kind noch einmal ordentlich an Gewicht zu und die Knochen verhärten sich weiter. Sollte das Baby es noch nicht getan haben, so wird es aber nun passieren: Es nimmt seine endgültige Geburtsposition im Bauch der Mutter ein. Der Kopf rutscht also in den Beckenboden der Mutter und es nimmt wieder eine eher embryonale Stellung mit angezogenen Beinchen ein, weil der Platz im Bauch einfach zu gering ist.

Es ist aber auch immer noch möglich, dass das Kind seine Position wieder ändert, obwohl so wenig Freiraum für Bewegung ist. Spätestens in der 36. Schwangerschaftswoche sollte das Kind aber die korrekte Geburtsposition eingenommen haben, sonst kann es auch sein, dass es zu einer Steißgeburt kommt. Nur wenige Kliniken versuchen eine Steißgeburt auf dem regulären Weg zu entbinden, sondern empfehlen der Mutter dann im Vorfeld schon einen Kaiserschnitt.

Baby macht Atemübungen und Schluckübungen

Das Baby macht nun fleißig Atem- und Schluckübungen und schluckt dabei auch ordentlich Fruchtwasser. Die zu sich genommene Flüssigkeit pieselt es dann zurück in das Fruchtwasser. Was zunächst etwas ekelig klingt, ist aber im Grunde gar nicht so schlimm, da das Fruchtwasser alle 3 bis 4 Stunden komplett erneuert wird.

Durch das Schlucken des Fruchtwassers werden kleine Zellreste und Haare mit aufgenommen, die dann nach der Geburt mit dem ersten Stuhlgang, der auch „Kindspech“ genannt wird, ausgeschieden wird.
Im Gehirn des Kindes wird nun das Gedächtnis angelegt und es lutscht eifrig am Daumen um das Saugen zu trainieren, denn dieser Reflex sichert ihm das Überleben. Interessanterweise lutschen 95 % aller Babys im Mutterleib am liebsten am rechten Daumen und nur 5 % am linken. Woran das liegt, ist für die Wissenschaft nach wie vor ein Rätsel und man kann auch nicht sagen, dass es schon ein Hinweis auf eine spätere Rechts- oder Linkshändigkeit wäre.

Vater mit einbeziehen

Durch den fehlenden Platz im Mutterleib bewegt sich das Kind deutlich weniger, aber dafür umso heftiger. Für die Mutter steht es also an der Tagesordnung, von ihrem kleinen Bauchbewohner hier und da mal einen heftigen Tritt abzubekommen. Im Gegenzug ist es aber auch schön zu spüren, wie sehr das Baby nun schon auf Reize von außen reagiert. Dies gilt nicht nur für Geräusche, sondern auch für Berührungen.

So merkt es beispielsweise ganz genau, wenn der Bauch gestreichelt wird und reagiert darauf mit einem kleinen Gruß aus dem Bauch, indem es zurückstupst oder boxt. Diese intimen Momente sind für Mutter und Kind unendlich wichtig, aber auch der Vater sollte regelmäßig miteinbezogen werden. Nur so kann er bereits vor der Geburt eine Beziehung zu seinem Kind aufbauen.

Der gesetzliche Mutterschutz beginnt

Sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, also im 8. Schwangerschaftsmonat, beginnt für viele Mütter der langersehnte gesetzliche Mutterschutz. Nun verabschieden sie sich zunächst vom Berufsleben und folgen vollkommen der Berufung als werdende Mutter. Sie haben nun die Zeit sich voll und ganz auf die Ankunft des Babys vorzubereiten. Hierbei sollte man aber nicht vergessen sich regelmäßige Pausen zu gönnen und es etwas langsamer anzugehen. Das immer noch zunehmende Gewicht und der immense Bauch belasten den Körper der Frau doch sehr und sie hat im schlimmsten Fall mit Rückenschmerzen, Wassereinlagerungen, Krampfadern und Besenreissern zu kämpfen. Öfter mal die Füße hochlegen ist nun angesagt und sich Ruhe gönnen.

Vielleicht ist das Kinderzimmer ja schon eingerichtet, dann genießen es manche Mütter sich in das künftige Zimmer ihres kleinen Lieblings auf einen bequemen Sessel zu setzen, auszuruhen und sich in Gedanken positiv die Zukunft mit Kind auszumalen. So ein Sessel, der am besten sogar ein Fußteil hat, ist ideal, um nach der Geburt das Baby dort zu stillen oder ihm die Flasche zu geben.

Kind rutscht langsam in den Beckenboden

Bei den meisten Frauen senkt sich nun auch langsam der Bauch und das Baby rutscht weiter nach unten in den Beckenboden. Dadurch bekommt die werdende Mutter nun endlich wieder besser Luft, allerdings erhöht sich der Harndrang deutlich, da das Kind nun noch mehr auf die Blase drückt. Frauen beobachten nun auch immer häufiger, dass ihr Bauch plötzlich ganz hart wird. Dies sind sogenannte Vor- oder Übungswehen, da sich die Gebärmutter langsam aber sicher auf den großen Tag vorbereitet.

Schmerzhaft sind diese Vorwehen nicht und auch ansonsten kein Grund zur Sorge. Lediglich, wenn sie zu häufig auftreten und schmerzhaft werden, sollte eine Klinik aufgesucht werden, da dies der vorzeitige Geburtsbeginn sein kann.

Letzte große Vorsorgeuntersuchung

Meist findet innerhalb der letzten zwei Wochen des 8. Schwangerschaftsmonats die letzte große Vorsorgeuntersuchung statt, wo der Arzt noch einmal alles genau kontrolliert. Beim Ultraschall wird den werdenden Eltern auffallen, dass sie nun nur noch Teilabschnitte ihres Babys sehen können. Früher konnten sie den ganzen Körper sehen, aber nun ist das Kind so groß geworden, dass mit dem Ultraschallgerät nur einzelne Partien gezeigt werden können.

Das Baby wird auch noch einmal vermessen und ein ungefähres Geburtsgewicht errechnet. Hierbei muss man allerdings anmerken, dass dies wirklich nur Schätzungen sind und das reale Gewicht doch davon abweicht. Ist alles in Ordnung mit Mutter und Kind, so kann die Frau ruhig schon mal Zuhause ihre Kliniktasche vorbereiten. Wichtig sind Unterlagen, wie der Personalausweis, die Krankenversicherungskarte, der Mutterpass, das Stammbuch und bei unverheirateten Paaren, die Geburtsurkunde der Mutter.

Bildnachweis: © Werner Heiber – Fotolia.com


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