Baby wickeln
Heutzutage kaufen fast alle werdenden Eltern eine spezielle Wickelkommode für ihr Baby, welche sie später in eine reguläre Kommode verwandeln können. Die Wickelkommode zeichnet sich durch hohe Ränder aus, die ein Hinunterrollen erschweren würden. Dennoch darf man ein Baby niemals alleine lassen, wenn es auf der Wickelkommode liegt. Würde es hinunterfallen, hätte dies vermutlich ungeahnte Folgen!
Auf die Wickelkommode legt man eine dickere, weiche Wickelauflage, die aus hygienischen Gründen am besten abwaschbar ist. Damit das Kind aber nicht auf der kühlen Plastikauflage liegen muss, kann man entweder ein Handtuch oder eine Wegwerf-Wickelunterlage darunter legen. Prinzipiell kann das Handtuch ruhig länger als Unterlage dienen, solange kein Urin oder Kot darauf gelangt. Dann sollte man es auf jeden Fall auswechseln.
Vielleicht hat man ja noch ein paar alte Handtücher im Schrank liegen, die man im Alltag gar nicht mehr benutzt.
Richtige Wickel-Temperatur
Die Raumtemperatur beim Wickeln sollte etwa 22 bis 24 °C betragen und es darf kein Fenster offen sein wegen der Zugluft-Gefahr. Damit das Kind es auf dem Wickeltisch schön mollig und angenehm hat, kaufen manche Eltern auch gerade für die kälteren Wintermonate einen Heizlüfter, den sie oberhalb des Wickelplatzes an die Wand montieren. So hat man binnen kürzester Zeit die richtige Temperatur.
Utensilien
Am besten legt man sich vor dem Wickeln und Umziehen alle nötigen Utensilien bereit, die man brauchen wird:
- eine Schüssel mit Wasser (ca. 36 °C),
- Einmal-Waschlappen,
- Pflegetücher,
- Wattebällchen,
- Creme und Windeln.
Hilfreich ist es auch alle gängigen Utensilien, bis auf das Wasser, in der obersten Schublade der Wickelkommode einzusortieren, wo man sie immer griffbereit hat.
Normaler oder Einmal-Waschlappen?
Ist die Windel richtig voll, so nimmt man zunächst einige trockene Zellstofftücher, um das Grobe zu entfernen zusammen mit der verschmutzten Windel. Manchmal kann man dazu auch noch den sauber gebliebenen Teil der vollen Windel verwenden. Danach säubert man den gesamten Bereich mit einem in Wasser getränkten Einmal-Waschlappen. Manche Mütter bevorzugen es auch, normale Waschlappen zur Reinigung ihres Kindes zu benutzen, weil sie diese waschen und wiederverwenden können. Bis der Bauchnabel bei einem neugeborenen Säugling abgeheilt ist, sollte man zur Reinigung nur warmes, abgekochtes Wasser nehmen. Danach kann man einfach warmes Leitungswasser benutzen.
Bei der Reinigung darf man nicht die Beugefalten an den Beinen vergessen. Um diese gut sauber zu kriegen, eignen sich super Wattebällchen, mit dem man vom Körper wegstreicht.
Wichtiges bei Mädchen und Jungen
Wichtig ist, dass man beim Wickeln von einem Mädchen immer von der Scheide zum Po den Bereich säubert. Streicht man vom Po zur Scheide, können Darmbakterien in die Scheide gelangen und Infektionen entstehen.
Man reinigt die Schamlippen von außen und die Falte zwischen den großen und kleinen Schamlippen.
Bei einem Jungen darf man in den ersten Lebensjahren niemals die Vorhaut zurückziehen, da dies schnell zu Verletzungen führen kann, welche dann oftmals in schmerzhaften Entzündungen enden.
Zum Abschluss wischt man noch einmal mit etwas klarem Wasser nach. Manchmal bleiben auch hartnäckige Cremereste zurück, die man gut mit in Lotion oder Öl getränkten Pflegetüchern wegbekommt.
Es ist bei jedem Reinigungsritual wichtig, dass man abschließend alles schön trocken tupft, damit keine zurückbleibende Feuchtigkeit die Haut nachhaltig aufweichen kann.
Am besten gibt man dem Baby nach dem Abtrocknen noch die Gelegenheit einige Minuten freizustrampeln, denn frische Luft ist am besten für die haut des Kindes. Sie beugt dem Wundwerden vor und lässt beanspruchte Haut besser abheilen und sich erholen. Natürlich muss bei diesen Strampeleinheiten die warme Raumtemperatur eine Grundvoraussetzung sein, damit das Kind sich nicht verkühlt.
Wundsein oder Rötungen im Windelbereich?
Ist das Baby dennoch am Po oder irgendwo anders im Windelbereich gerötet oder wund, so kann eine Wundschutzcreme aus dem Drogeriemarkt Abhilfe schaffen. Aber bitte nicht zu viel Creme verwenden, sondern nur den geröteten Bereich ein wenig abdecken. Wirkt die Creme aus dem Drogeriemarkt nicht, so kann eine Beratung in der Apotheke sehr hilfreich sein oder man erkundigt sich beim behandelnden Kinderarzt.
Wenn die frei-strampeln-Phase beendet ist nach einigen Minuten, legt man die frische Windel an und zieht dem Kind neue Kleidung an. Mit ein wenig spielerischen Elementen und ganz viel Kuscheln wird das Reinigen des Babys schnell zu einem liebgewonnenen Ritual für Eltern und Kind.
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