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Cannabis – Konsum in der Schwangerschaft schädlich?

Der Konsum von Drogen in der Schwangerschaft hat nicht selten negative Auswirkungen auf das ungeborene Kind – selbst, wenn es sich „nur“ um den Konsum von Cannabis handelt. Laut Statistiken weiß man heute, dass bis zu fünf Prozent der werdenden Mütter während der Schwangerschaft Cannabis konsumierten. Cannabis ist eine weitverbreitete illegale Droge und wird auf der ganzen Welt von etwa 180.000 Menschen geraucht.

Wer die illegale Droge konsumiert, läuft Gefahr dies auch versehentlich am Anfang der Schwangerschaft zu tun. Dass es zahlreichen Frauen so ergangen ist, bestätigen zahlreiche Forenbeiträge im Internet. Manche Frauen können leider auch nicht mit dem „Kiffen“ aufhören, obwohl sie ein Baby erwarten – auch dass wird in Forenbeiträgen mehr als deutlich.

Des Weiteren wird der Konsum von Cannabis auch von schwangeren Frauen verharmlost: Sie sind der Ansicht, dass Cannabis dem Ungeborenen nicht schadet, da in vielen Teilen der Welt sogar die Droge Marihuana gegen die Übelkeit in der Schwangerschaft genutzt würde.

Einerseits verharmlosen die Frauen den Cannabiskonsum andererseits macht sich aber auch eine gewisse Panik unter den Schwangeren breit.

Was ist nun dran an der Panikmache und der Verharmlosung? Wissenschaftler der University of New South Wales haben sich dieser Frage angenommen und ihre Ergebnisse öffentlich bekannt gegeben.

Sichere Erkenntnisse der Wissenschaftler

In Bezug auf das Wachstum des Ungeborenen haben die Wissenschaftler herausgefunden, dass der Konsum von Cannabis sich negativ auswirken kann. Gerade in der Mitte und zum Ende der Schwangerschaft wurde diese Beobachtung gemacht. Neben dem verringerten Wachstum ist auch das Geburtsgewicht geringer als bei anderen Neugeborenen. Des Weiteren machten Untersuchungen deutlich, dass die Reaktion auf durchgeführte Reflextests verändert ist. Auch der Schlafzyklus wird durch das Konsumieren der Droge negativ beeinflusst.

Interessante Erkenntnisse ergaben sich auch bei Untersuchungen bezüglich der neurokognitiven Entwicklung der ungeborenen Kinder: Die durchgeführten Studien belegen, dass bei den Kindern im Vorschulalter keine wesentlichen Unterschiede zu den Kindern, deren Mütter die Droge nicht konsumierten, gefunden wurden.

Leider sieht es bei den Schulkindern ganz anders aus. All jene Kinder, die im Mutterleib mit Cannabis konfrontiert wurden, zeigten bei dem Lösen von visuellen Aufgaben größere Schwierigkeiten als Kinder ohne Cannabis-Einfluss. Ebenso zeigte sich ein Defizit in Bezug auf ihre verbalen Fähigkeiten und beim Sozialverhalten fielen vermehrt Aufmerksamkeitsstörungen sowie aggressives Verhalten auf. Diese Auffälligkeiten wurden vermehrt bei Mädchen beobachtet.

Dennoch haben all diese Untersuchungen keine endgültigen Ergebnisse zur Folge, da auch die Umwelt nach der Geburt auf die betreffenden Kinder Einfluss nimmt. Die Verhaltensweisen sowie die kognitive Entwicklung dieser Kinder werden nach der Geburt auch vom schlechten Ernährungsstatus sowie von Stress und Armut beeinflusst. Des Weiteren kann sich auch der Konsum von Alkohol oder anderen Drogen in der Schwangerschaft negativ auf die Entwicklung auswirken.

Daher ist der Einfluss von Cannabis auf das Ungeborene nur schwer zu beurteilen.

Die Untersuchung an Mäusen

Ein Wissenschaftler-Team der Medizinischen Universität in Wien hat Versuche, bezüglich der Problematik von Cannabis in der Schwangerschaft, an Mäusen durchgeführt.

Dafür wurde trächtigen Mäusen Delta-9-Tetrahydrocannabinol verabreicht und Folgendes festgestellt: Bei den Föten der Mäuse fand man einen niedrigeren Gehalt an Stathmin-2 (Protein) in der Gehirnrinde. Diese Versuche bestätigten die Vermutung, dass Cannabis die Vernetzung von Nervenzellen negativ beeinflusst. Das verabreichte Delta-9-Tetrahydrocannabinol führe laut Wissenschaftler zwar nur zu minimalen Veränderungen, dennoch kann die Wirkung dieser Substanz das Gehirn für Krankheiten sensibilisieren – was sich zu einem späteren Zeitpunkt als neuropsychiatrische Störung zeigen kann.

Bildnachweis: © lunamarina – Fotolia.com


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