Das Baby richtig baden – und wie oft?
In der ersten Zeit kann das Baden Ihres Babys gemischte Gefühle bei Ihnen und Ihrem Baby hervorrufen. Besonders bei frischgebackenen Eltern birgt der Gedanke an das Baby-Bad große Unsicherheiten. Das Baby ist noch so klein und oft hat man Angst, es nicht richtig zu halten, sodass es einem nass aus den Händen gleitet.
Diese kleinen Bedenken sind vollkommen menschlich, und wenn man zumindest anfangs das Baden zusammen mit dem Partner erledigt, kann man sich gegenseitig eine große Stütze sein. Mit der Zeit werden alle Handgriffe rund um den Säugling deutlich sicherer und routinierter. Somit wird auch das Baden nach einigen Malen ein ganz normaler Programmpunkt auf der Tagesordnung des Babys.
Wie oft sollte ich mein Baby baden?
Hierbei stellt sich nun auch schon die nächste Frage: Wie oft sollte ein Baby gebadet werden? Vor allem ältere Generationen vertreten immer noch die Auffassung, dass ein Säugling täglich gebadet werden muss.
Wichtig ist es, dass Sie Ihr Kind täglich waschen. Baden müssen Sie es nicht unbedingt jeden Tag und viele Experten sind heutzutage auch der Auffassung, dass tägliches Baden gar nicht gut sei für die doch noch sehr empfindliche Babyhaut. Die Schutzschicht der Babyhaut würde dem Wasser nicht lange standhalten und austrocknen. Es würde also vollkommen reichen, wenn Sie Ihr Baby alle paar Tage oder auch nur einmal pro Woche baden würden. Ein Baby-Bad sollte im Schnitt auch nicht länger als drei bis zehn Minuten dauern – zumindest in den ersten Lebensmonaten. Später wird die Badezeit sicherlich mehr und mehr ausgedehnt, weil das Kind das Plantschen im warmen Wasser durchweg als spaßiges Erlebnis sehen wird.
Badezusätze notwendig?
Badezusätze braucht man beim Baden eines Säuglings eigentlich nicht. Klares warmes Wasser mit einer Temperatur von 35 bis 37 °C ist ausreichend. Die richtige Badetemperatur ermitteln Sie ganz einfach mit einem entsprechenden Bade-Thermometer, welches Sie in das Wasser legen. Ist das Wasser zu warm, geben Sie etwas kaltes Wasser hinzu und andersherum verhält es sich natürlich genauso.
Leidet Ihr Kind unter extrem trockener Haut, ist ein rückfettender Baby-Badezusatz sinnvoll. Sind bereits spezielle Hauterkrankungen, wie beispielsweise Neurodermitis bekannt, so sollte man mit dem behandelnden Kinderarzt einen entsprechenden Badezusatz absprechen. In solchen Fällen werden Sie ein extra Präparat benötigen, was dem erkrankten Hautbild positiv zugutekommt.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Baden?
Wann man ein Baby am besten badet, hängt vermutlich vom familiären Tagesrhythmus ab. Gerade anfänglich gestaltet es sich für viele Eltern schwierig, den richtigen Zeitpunkt zu finden, da der Säugling entweder schläft, Hunger hat oder gerade gefüttert wurde. Gerade bei sehr unruhigen Babys hat sich das abendliche Baderitual als sehr hilfreich herausgestellt. Zunächst wird das Baby in ruhiger Atmosphäre gebadet, dann abgetrocknet, vielleicht etwas eingecremt und dann in einen kuscheligen Schlafanzug gepackt. Danach wird das Kind gestillt oder gefüttert und anschließend kann es frisch gebadet und vollgefuttert zum Schlafen hingelegt werden.
Das warme Badewasser wirkt beruhigend und macht müde. Auch bei größeren Kindern hat sich das abendliche Bad als wirkungsvolles Methode erwiesen, um die Kinder nach einem erlebnisreichen Tag zur Ruhe kommen zu lassen. Schön ist das Bad am Abend auch, weil dies dann ein herrliches Ritual zwischen Vater und Kind werden kann. Morgens sind ja die Väter regulär außer Haus und haben keine Möglichkeit sich aktiv an der Babypflege zu beteiligen. Daher wäre diese Aufgabenverteilung auch eine gute Gelegenheit für die gestresste Mutter, sich eine kleine Pause zu verschaffen.
Egal, für welche Badezeit Sie sich entscheiden, wichtig ist nur, dass sie diese Zeit beibehalten. Kinder lieben und brauchen Regelmäßigkeiten. Dieses regelmäßige Baderitual zu einer bestimmten Tageszeit gibt ihm Sicherheit und es macht seine Umgebung für diesen kleinen noch absolut hilflosen Menschen einschätzbar und verlässlich. Auch im weiteren Zusammenleben werden Sie an vielen Punkten merken, dass Rituale und Routine für Kinder unglaublich wichtig ist. Werden altbekannte Abläufe nicht eingehalten, haben sie sofort das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Wassertemperatur auf das Baby abstimmen
Früher wurden Babys in einer Baby-Plastik-Badewanne gebadet oder auch zusammen mit einem Elternteil in der großen Badewanne. Möchte man gerne mit dem Baby zusammen baden, so achten Sie nur darauf, dass die Wassertemperatur nicht auf Sie, sondern auf das Baby abgestimmt ist. Die Raumtemperatur im Bad sollte dann im Idealfall um die 23 °C betragen und Fenster sowie Türen sollten geschlossen sein, damit kein Durchzug entsteht. Stellen Sie sicher, dass alles bereitliegt, was Sie nach dem Bad direkt benötigen. Schön für das Baby ist auch ein warmes Handtuch, was Sie vorher einfach ein wenig über die Heizung legen können.
Baby-Badeeimer & Baby-Badewannen
Wer noch ein wenig unsicher im Umgang mit seinem Kind ist, der wird vermutlich nach einer anderen Badevariante suchen. Neben der altbewährten Baby-Badewanne gibt es seit einigen Jahren auch den Baby-Badeeimer im Handel. Optisch erinnert er an einen handelsüblichen 10-Liter-Plastikeimer, aber davon sollte man sich keinesfalls täuschen lassen. Niemals dürfen Sie einen normalen Eimer zum Baden Ihres Babys verwenden, da dieser überhaupt nicht die nötige Standfestigkeit aufweist. Er wäre ein absolutes Sicherheitsrisiko!
Der Baby-Badeeimer wird von vielen Eltern als praktischer empfunden, weil ihnen das Baby darin nicht entgleiten kann. Es hockt in diesem Eimer und hat kaum Spielraum. Babys empfinden diese räumliche Begrenzung aber oft als Sicherheit und sie fühlen sich geborgen. Der Badeeimer ist auch eine gute Alternative für Babys, die ansonsten eine Abneigung gegen das Baden hegen.
Vorteil an dem Badeeimer ist auch die Tatsache, dass man deutlich weniger Wasser benötigt und er sich nach dem Baden wesentlich einfacher entleeren lässt. Zudem ist er aufgrund seiner Größe überall mobil einsetzbar und ein praktischer Begleiter auch auf Reisen.
Wo positioniert man die Babybadewanne am besten?
Entscheidet man sich aber für eine Baby-Badewanne, so sollten Sie darauf achten, wo Sie die Wanne positionieren. Am besten, Sie stellen die Badewanne in Hüfthöhe auf, sodass Sie während des Badens keinen krummen Rücken machen müssen. Ihre Position sollte angenehm sein, damit Sie auch gut agieren können.
Es gibt für Baby-Badewannen auch spezielle Gestelle, die Sie überall aufstellen können und, die einen sicheren Halt bieten. Sie stellen eine gute Alternative dar für Leute, die nur über eine Dusche und keine Badewanne verfügen. Wenn Sie eine Badewanne haben, könnten Sie auch einfach ein großes, stabiles Brett darauf legen, was als Basis für die Baby-Badewanne dient. Aber auch ein Tisch ist ausreichend, wobei sich dann oft das Tragen der vollen Badewanne zum Entleeren ins Bad wieder als umständlich herausstellt.
Manche Eltern empfinden es auch als bequem, wenn die Baby-Badewanne in der großen Wanne platziert wird und der Elternteil dann davor auf einer weichen Badematte kniet und so das Baby badet. Bei dieser Variante wird das Entleeren der Baby-Badewanne natürlich zum Kinderspiel.
Im Fachhandel erhalten Sie übrigens diverse Badehilfen, die Ihnen das Baden unterstützend erleichtern sollen. Dabei handelt es sich beispielsweise um ergonomische Plastikgestelle oder schwimmende Badematratzen, auf die man das Baby dann legt. Doch auch, wenn diese Badehilfen wirklich sehr hilfreich sind, so dürfen Sie niemals Ihre Aufsichtspflicht beim Baden vernachlässigen. Sie dürfen Ihr Baby unter keinen Umständen alleine in der Badewanne lassen!
Wenn das Baby später etwas größer ist, kann auch eine rutschfeste Badematte mit Gumminoppen das Badevergnügen ein wenig sicherer gestalten.
Das Baby vor dem Baden waschen?
Vor dem Baden müssen Sie Ihr Baby übrigens nicht extra noch reinigen. Der Po sollte natürlich schon sauber sein, aber ansonsten können Sie die Körperpflege komplett auf die Badewanne verlagern.
Lediglich den Bauchnabel und die Hautfalten sollten Sie vor dem Bad überprüfen, ob eine entsprechende „Vorreinigung“ notwendig ist.
So halten Sie das Kind am besten
Ist Ihr Baby dann bereit für die Badewanne, so halten Sie es in der folgenden Position am sichersten und bequemsten, sodass Sie selber auch noch ausreichend agieren können:
Stützen Sie mit einer Hand den Kopf, mit der anderen den Po. Rechtshänder halten normalerweise mit der linken Hand den Kopf und mit der rechten Hand das Gesäß. So lassen Sie dann Ihr Baby langsam in das Wasser gleiten. Hat Ihr Baby sich an das nasse Element gewöhnt und entspannt sich, so können Sie die rechte Hand unter dem Gesäß wegnehmen. Mit der linken Hand halten Sie während des kompletten Badevorgangs den Kopf des Kindes unterstützend fest. Die rechte Hand haben Sie nun frei, um Ihr Kind zu reinigen.
Linkshänder agieren entsprechend anders herum und stützen mit der rechten Hand den Kopf und mit der linken den Po.
Badet Ihr Baby lieber in Bauchlage, so drehen Sie es auf den Bauch und halten Ihre linke Hand unter die Brust des Kindes. Diese Position ist auch praktisch, um den Rücken und den Po Ihres Baby sicher und bequem zu reinigen.
Schaffen Sie eine angenehme Grundstimmung
Wenn Sie das Baderitual beginnen, ist es wichtig, dass Sie ihrem Kind ein positives Gefühl vermitteln. Lächeln Sie es an und sprechen Sie beruhigend mit ihm. Es darf nicht spüren, dass Sie eventuell selber etwas nervös sind, weil diese Situation auch für Sie neu ist. Durch dieses positive Verhalten zeigen Sie ihm, dass Baden eine vollkommen normale und schöne Angelegenheit ist. Es herrscht schon vor der ersten Berührung mit dem Badewasser eine harmonische Grundstimmung.
Das Abtrocknen
Nach dem Baden ist es wichtig, das Kind in ein ausreichend großes, trockenes Badetuch zu wickeln. Spezielle Baby-Badetücher verfügen über eine praktische Kapuze, sodass auch der Kopf schon eingepackt ist.
Beim Abtrocknen, sollte man lieber das Baby trocken tupfen und nicht reiben. Vergessen sie hierbei nicht die verschiedenen Hautfalten, Achselhöhlen, Kniekehlen etc. Übrigens finden es die meisten Babys auch toll, wenn sie nach dem Bad trocken gekuschelt werden. So bekommen sie noch eine extra Portion Schmuseeinheiten.
Sollte Ihr Kind nicht zu den geborenen Wasserratten gehören, so machen Sie sich keine Sorgen. Probieren Sie einfach verschiedene Möglichkeiten aus, die hier beschrieben wurden. Irgendwann wird auch Ihr Baby sicherlich begeistert mit Papa in der Badewanne plantschen!
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