32. Schwangerschaftswoche (SSW)
Mit Beginn der 32. Schwangerschaftswoche endet nun auch schon der 8. Schwangerschaftsmonat und sollte das Kind nun unerwartet auf die Welt kommen, so hätte es sogar sehr gute Chancen, keine bleibenden Schäden davonzutragen. Mit etwa 43 cm und ca. 1.800 Gramm ist es schon ein kleiner Wonneproppen und dennoch tun ihm die kommenden Wochen im Schutz des Mutterleibs für seine Entwicklung unendlich gut.
Es nutzt die kommenden Wochen um eine ordentliche Fettschicht anzulegen, die ihm nach der Geburt helfen wird, nicht so viel Gewicht zu verlieren und nicht so stark auszukühlen.
Zudem bedarf die Reifung der Lunge auch noch etwas Zeit, damit das Kind nach der Geburt eigenständig atmen kann. Dazu benötigt es Surfactant, welches der Oberflächenfaktor auf der Lunge ist, der dafür sorgt, dass die Lungenbläschen nicht kollabieren.
Das Baby schluckt Fruchtwasser
Des Weiteren hat das Baby nun gelernt richtig zu schlucken und tut dies auch unaufhörlich. Insofern wundert es kaum, dass es etwa einen halben Liter Flüssigkeit in das Fruchtwasser uriniert. Dies ist aber nicht weiter schlimm, denn das Fruchtwasser wird ja alle 3 bis 4 Stunden komplett ausgetauscht. Beim Schlucken des Fruchtwassers bleiben im Darm Haarreste und winzige Zellreste hängen, die das Baby nach der Geburt mit seinem ersten Stuhlgang, dem sogenannten „Kindspech“ ausscheidet.
Gewünschte Position des Babys: Kopf nach unten
Zwar ist es noch eine ganze Weile hin bis zur Geburt, doch viele Kinder nehmen jetzt schon langsam die Startposition ein. Sie drehen sich also mit dem Kopf nach unten und aufgrund des Platzmangels bleiben sie nun auch in dieser Position. Es gibt aber auch immer wieder Kinder, die ihre Lage wiederholt ändern. Bis zur 36. Woche schaffen es manche Kinder, sich dann noch in die finale Endposition zu begeben. Andere wiederum werden zu sogenannten „Sternenguckern“ und schaffen es nicht mehr, sich mit dem Kopf nach unten zu drehen. Hier steht eine Steißgeburt bevor. Die meisten Kliniken gehen das Risiko einer Steißgeburt nicht ein und nehmen bei der Frau einen geplanten Kaiserschnitt vor. Es gibt aber auch noch vereinzelt Krankenhäuser, die versuchen, eine Steißgeburt spontan zu entbinden. Häufig haben Kinder, die mit den Beinchen zuerst auf die Welt kommen, diese gebrochen und das Risiko mit dem Köpfchen in der Nabelschnur hängen zu bleiben ist erhöht.
Vorsorgeuntersuchungen werden häufiger
Für die Mutter heißt es ab der 32. Schwangerschaftswoche, dass sie alle zwei Wochen zum Frauenarzt muss. Die Vorsorgeuntersuchungen werden nun also häufiger. Bei der Ultraschalluntersuchung werden die Eltern staunen, wie groß ihr Baby schon geworden ist. Regulär nimmt das ungeborenen Kind jetzt wöchentlich um die 150 bis 200 Gramm zu. Auf dem Monitor kann man nun nur noch Teile des Körpers erkennen, aber nicht mehr wie früher das komplette Kind. Wie üblich kontrolliert der Frauenarzt die Entwicklung des Babys und vermisst es.
Diese Maße sind erste Anhaltspunkte für ein hochgerechnetes Geburtsgewicht und -maß. Doch rechnerische Abweichungen müssen mit einkalkuliert werden.
Während der 32. und 40. Schwangerschaftswoche wird die Mutter auf Hepatitis B untersucht. Hierbei handelt es sich um eine infektiöse Leberentzündung, die sich auf das Kind übertragen könnte. Sollte der Test positiv ausfallen, könnte das Kind nach der Geburt durch eine direkte Impfung geschützt werden.
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