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Kaiserschnitt

Die meisten schwangeren Frauen haben den Wunsch ihr Baby „auf normalem Wege“ zur Welt zu bringen. Dennoch erblickt heute ein Drittel der Kinder per Kaiserschnitt das Licht der Welt. Was sind die Gründe, dass eine normale Entbindung nicht möglich ist?

Wann wird ein Kaiserschnitt notwendig?

Unterschiedliche Gründe können eine normale Entbindung ausschließen und einen Kaiserschnitt nötig machen. Bei manchen schwangeren Frauen steht schon vor der Geburt fest, dass eine natürliche Entbindung nicht möglich ist, bei anderen wird diese Entscheidung während der Geburt getroffen. Und zu guter Letzt gibt es noch den Kaiserschnitt auf Wunsch, wo werdende Mütter sich ohne medizinische Notwendigkeit für eine Sectio aussprechen.

Gründe für einen geplanten Kaiserschnitt aus medizinischer Notwendigkeit

Steht eine Geburt mit Mehrlingen an, kann ein Kaiserschnitt notwendig werden. Ebenso können Krankheiten und eine ungeeignete Lage des Babys für einen Kaiserschnitt sprechen. Schwere Erkrankungen der Mutter, wie beispielsweise eine Infektionskrankheit, lassen einen Kaiserschnitt ebenfalls notwendig werden. Damit soll unter anderem eine Ansteckung des Babys während der Geburt ausgeschlossen werden. Andere Gründe für die geplante Sectio sind ein zu enges Becken der Mutter, eine bereits operierte Gebärmutter oder eine Plazenta praevia, wo die Plazenta ganz vor dem Muttermund liegt.

Gründe für einen ungeplanten Kaiserschnitt aus medizinischer Notwendigkeit

In manchen Fällen wird es während der Geburt nötig, einen Kaiserschnitt durchzuführen.
Dazu zählen, plötzliches Einsetzen von Fieber bei der Mutter oder wenn nach einem Blasensprung die Gefahr einer aufsteigenden Infektion besteht. Des Weiteren kann es nach einem sehr langen Geburtsvorgang bei der Mutter zu Erschöpfungszuständen kommen und eine Sectio nötig werden. Wenn sich die Plazenta vorzeitig ablöst oder der Kopf des Babys nicht durch das Becken der Mutter passt, ist ein Kaiserschnitt ebenfalls nicht mehr zu umgehen. Ist das Leben des Kindes in Gefahr, wie beispielsweise durch Sauerstoffmangel bedingt, muss sofort ein Kaiserschnitt eingeleitet werden.

Gründe für einen Wunschkaiserschnitt

Es gibt auch schwangere Frauen, die sich für diese Operation entscheiden, ohne dass hierfür eine medizinische Notwendigkeit besteht.

Die Angst vor den Schmerzen, welche durch eine Geburt ausgelöst werden können, sind in vielen Fällen der Hauptgrund dieser Entscheidung. Negative Erfahrungen bei früheren Geburten können Auslöser für diese Ängste sein.

Viele Frauen haben zudem Angst vor eventuellen gesundheitlichen Problemen, die nach einer Geburt auftreten können. Sie machen sich Sorgen um eventuelle Verletzungen am Damm, Schädigungen des Beckenbodens, Inkontinenz und sexuelle Beeinträchtigungen.

Auch berufliche oder terminliche Gründe der Mutter können der Wunsch eines Kaiserschnitts sein.

Der „normale“ Kaiserschnitt

Der Zeitrahmen für den Kaiserschnitt beträgt in der Regel ungefähr eine Stunde. Bevor die schwangere Frau narkotisiert wird, muss der Schambereich rasiert sowie ein Blasenkatheter gelegt werden. Da es drei unterschiedliche Narkosen gibt, die für einen Kaiserschnitt infrage kommen, hat die Frau im Vorfeld (zumindest bei Wunschkaiserschnitt und geplantem Kaiserschnitt) mit dem Anästhesisten alles Wesentliche besprochen und sich für eine Narkoseform entschieden. Hat die werdende Mutter sich die Vollnarkose ausgesucht, wird sie nichts von der Operation mitbekommen.

Entscheidet sie sich hingegen für eine Spinal- oder Periduralanästhesie ist sie bei vollem Bewusstsein und lediglich örtlich betäubt. Die örtlichen Betäubungen werden öfters durchgeführt, da die Vorteile bei diesen Narkoseformen überwiegen. Zum einen fallen die Risiken einer Vollnarkose weg und die Frau fühlt sich hinterher wieder schneller fit. Zum anderen kann die Frau das Baby gleich nach der Sectio im Arm halten.

Nachdem die Gebärmutter geöffnet wurde, nimmt man das Baby heraus und nabelt es ab. Danach wird die abgelöste Plazenta ebenfalls herausgenommen und der Bauch wieder verschlossen.

Der besondere Kaiserschnitt

Ein Kaiserschnitt nach Misgav-Ladach stellt die sanftere Methode einer Sectio dar. Der Name dieser Methode bezieht sich auf ein Krankenhaus in Israel. Die Bauchdecke wird nicht komplett aufgeschnitten, hingegen wird sie an einigen Stellen gedehnt und gerissen. Nachdem das Baby herausgeholt ist, werden nur bestimmte Gewebeschichten vernäht. Diese Methode bringt den Vorteil, dass die Haut schneller verheilt und die Frauen unter weniger Wundschmerzen leiden müssen.

Und wie geht es nach der Operation weiter?

Nach der Operation verbleibt die Mutter noch für etwa zwei Stunden im Aufwachraum zur Überwachung. Es ist auch dort möglich, sein Kind zu sehen und zu stillen. In der Regel verlängert sich der Krankenhausaufenthalt nach einer Sectio bis zu acht Tagen. Die Bewegungen der Mutter sind anfangs noch eingeschränkt. Bestimmte Medikamente unterstützen die Heilung, ohne sich negativ auf das Stillen des Babys auszuwirken. Ruhe und Schonung sind nun enorm wichtig. Wenn die Mutter aus dem Krankenhaus entlassen wird, kümmert sich die Hebamme um die Operationsnarbe. Sie weiß auch bei Komplikationen, was zu tun ist.

Alternativen

Eine Zangengeburt oder die Saugglockenentbindung stellt in bestimmten Fällen eine Alternative zur Sectio dar. Solche Methoden sind aber nicht immer durchführbar und der Kaiserschnitt kann durch keine andere Methode ersetzt werden.

Gibt es Risiken?

Der Kaiserschnitt gilt in der heutigen Zeit als ein Eingriff mit sehr wenigen Risiken. In früheren Zeiten war eine solche Operation mit einer hohen Müttersterblichkeit verbunden, doch durch den Fortschritt in der Operationstechnik verliert das Wort „Kaiserschnitt“ seine Bedrohlichkeit.

Natürlich besteht beim Kaiserschnitt, wie bei anderen Operationen auch, die Gefahr einer Thrombose oder anderen allgemeinen Komplikationen. Eine Operation mit Bauchschnitt verursacht im Nachhinein immer gewisse Schmerzen, da die Wunde auch wieder verheilen muss. Die Schmerzen sind aber von Patientin zu Patientin verschieden, was zum einen auf die Schmerzempfindlichkeit der einzelnen Frau zurückzuführen ist. Auch verheilen Wunden unterschiedlich, das heißt, es gibt Wundheilungsprozesse, die völlig problemlos verlaufen und andererseits kann es hin und wieder auch einmal zu leichten Verzögerungen kommen. Ein Bauchschnitt wird aber in jedem Fall eine ganze Zeit lang zu spüren sein.

Muss ein Kaiserschnitt unplanmäßig durchgeführt werden, da es bei der vaginalen Geburt zu Komplikationen kommt, werden hin und wieder psychische Belastungen bei den Frauen beobachtet.
Bei den Babys, welche durch Kaiserschnitt das Licht der Welt erblicken, kommt es bisweilen zu Anpassungsschwierigkeiten. Es treten gelegentlich Atemprobleme auf, da bei einer normalen Geburt, das Fruchtwasser aus der Lunge des Kindes gepresst wird, was bei einer Sectio nicht passiert.

In Deutschland hat die Geburt mittels Kaiserschnitt in den letzten Jahren enorm zugenommen. Natürlich wird eine vaginale Geburt von den Ärzten und den meisten Frauen weiterhin bevorzugt. Dennoch machen es bestimmte Umstände nötig auf eine Sectio zurückzugreifen, damit das Leben von Mutter und Kind nicht in Gefahr gerät. Kaiserschnitte sind heute keine Seltenheit mehr und durch das Umgehen einer Vollnarkose, hat die frischgebackene Mutter ebenso die Gelegenheit ihr Baby sofort nach der Geburt in Empfang zu nehmen.

Bildnachweis: © GordonGrand – Fotolia.com


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