Skip to main content

Eileiterschwangerschaft

Wenn die Regel ausbleibt und der Verdacht besteht, dass eine Schwangerschaft vorliegen könnte, so verschaffen sich die meisten Frauen erst einmal mit Hilfe eines Schwangerschaftstests Gewissheit, ob wirklich eine Schwangerschaft vorliegt. Sollte der Test positiv ausfallen, so sollte man in jedem Fall einen Termin bei seinem Frauenarzt machen lassen, denn nicht immer nistet sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ein. Stattdessen kommt es in seltenen Fällen dazu, dass sich die Eizelle in der Bauchhöhle, den Eierstöcken oder den Eileitern einnistet.

Da dies umso später es erkannt wird auch immer riskanter für die Schwangere ist, sollte man den Besuch beim Frauenarzt nicht aufschieben und mittels eines vaginalen Ultraschalls Gewissheit darüber erlangen, dass die befruchtete Eizelle wirklich am richtigen Platz ist. Sollte man dabei feststellen, dass dies nicht der Fall ist, so muss auf dem schnellsten Wege geklärt werden, wo genau sich die Eizelle angesiedelt hat, da gerade bei der Eileiterschwangerschaft ein sehr hohes Risiko für die Mutter besteht und eine solche Schwangerschaft beendet werden muss, um das Leben der Mutter zu garantieren.

Anders sieht es da mit der Bauchhöhlenschwangerschaft aus. Denn hier gibt Fälle in denen Frauen ihr Kind austragen und per Kaiserschnitt gebären konnten. Da jedoch das Risiko einer Fehlgeburt in diesen Fällen sehr hoch ist und das Leben der Mutter gefährdet ist, raten Ärzte in der Regel davon ab das Risiko einer Bauchhöhlenschwangerschaft auf sich zu nehmen.

Feststellung einer Eileiterschwangerschaft

Hat man seinen ersten Termin bei seinem Frauenarzt, nachdem der Schwangerschaftstest positiv ausgefallen ist, so kann durch einen vaginalen Ultraschall festgestellt werden, ob wirklich eine Schwangerschaft besteht. Sollte jedoch in der Gebärmutter keine befruchtete Eizelle gefunden werden und der Test dennoch auch beim Arzt positiv ausfallen, so kann eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter nicht ausgeschlossen werden.

Denn auch wenn nur etwa eine von 100 Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter festgestellt wird, so ist dieser Verdacht in jedem Fall ernst zu nehmen. Denn in einem solchen Fall ist es immer wichtig, frühzeitig durch Gabe von Medikamenten oder eine Op einzugreifen.

Um genau zu bestimmen, wo sich die Eizelle eingenistet hat, wird eine Bauchspiegelung vorgenommen. Denn gerade bei der Eileiterschwangerschaft ist Eile gefragt, da aufgrund des geringen Platzes das Wachstum des Embryos zu zum Teil lebensbedrohlichen Blutungen führen kann.

Damit man sich also erst gar nicht einem unnötigen Risiko aussetzt, ist es durchaus ratsam schon wenn der Verdacht einer Schwangerschaft den Arzt aufzusuchen, besonders wenn man schon einmal eine Schwangerschaft hatte, bei der sich die Eizelle nicht in der Gebärmutter eingenistet hat.

Symptome wie Schmerzen oder Blutungen ernstnehmen

Gerade wenn man vermutet schwanger zu sein, aber aus welchen Gründen auch immer nicht direkt einen Arzt aufsuchen möchte, sollte man genau auf die Zeichen seines Körpers hören. Denn gerade wenn eine Eileiterschwangerschaft vorliegt, können sich Symptome wie starke Schmerzen oder auch Blutungen zeigen. In diesen Fällen sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen und die Gründe genau abklären lassen.

Ebenso sollte man im Falle einer Eileiterschwangerschaft die Möglichkeiten diese zu beenden genau abwegen. Denn hierbei kann man nicht nur zwischen Medikamenten oder Op wählen, sondern hat auch im Falle einer Op, abhängig von Zeitpunkt des Eingriffs verschiedene Optionen. So wird in einigen Fällen der betroffene Eileiter nur eingeschnitten und Embryo mit Mutterkuchen entfernt, in anderen Fällen kann auch der gesamte Eileiter entfernt werden. Wählt man lediglich den Einschnitt in den Eileiter, so muss man damit rechnen, dass sich dort erneut eine befruchtete Eizelle einnisten kann.

Dahingegen muss man beim Entfernen des gesamten Eileiters in Kauf nehmen, dass es schwieriger werden kann, erneut schwanger zu werden. Deswegen sollte man sich hier wirklich gut beraten lassen und alle Optionen mit ihren Vor- und Nachteilen genau abwegen, ehe man sich letztlich für eine der Methoden entscheidet.

Gründe für eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter

Natürlich stellt sich auch die Frage, wieso es überhaupt dazu kommt, dass die befruchtete Eizelle nicht ihren Weg in die Gebärmutter findet und sich dort wie vorgesehen einnistet. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein, so gibt es angeborene Veränderungen der Eierstöcke, bei denen eine Eileiterschwangerschaft begünstigt wird, in dem zum Beispiel die Eileiter zu lang sind oder sich gewebliche Verdickungen in diesem Bereich befinden. Aber dies können zum Beispiel auch andere Verformungen der Eileiter und Eierstöcke sein, welche das Wandern der befruchteten Eizelle auf ungünstige Art und Weise beeinflussen können.

Aber auch bereits abgeklungene Erkrankungen wie Eileiterentzündungen können ein Grund für eine Eileiterschwangerschaft sein, ebenso wie es nach vorangegangen Operationen im Unterleibsbereich zu einer Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter kommen kann. Zudem können auch vorausgegangene Schwangerschaftsabbrüche ein Grund sein, aus dem sich die befruchtete Eizelle nicht am richtigen Ort einnistet und ebenfalls bestimmte Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien können dazu führen, dass Veränderungen auftreten, die das Einnisten einer befruchteten Eizelle in der Gebärmutter erschweren werden.

Deswegen sollten Frauen die sich ein Kind wünschen und bereits Vorerkrankungen hatten in jedem Fall schon beim ersten Verdacht einer Schwangerschaft ihren Gynäkologen aufsuchen und sich dort zu vergewissern, dass sich die befruchtete Eizelle auch wirklich in der Gebärmutter eingenistet hat.

Sollte dem nicht so sein, so bleibt einem in diesem Fall zumindest die Gewissheit, dass man ausreichend Zeit hat, sich über alle möglichen Informationen genauestens zu informieren. Ebenso sollte man auch einen Arzt aufsuchen, wenn es innerhalb der Familie zu mehreren Fällen von Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter gekommen ist, denn in diesen Fällen kann es sein, dass es beispielsweise eine angeborene Fehlbildung gibt, welche sich durch die Familie zieht.

Zumeist stirbt die Eizelle ab – wenn nicht, besteht Lebensgefahr!

In mehr als 90 % der Fälle einer Eileiterschwangerschaft stirbt die befruchtete Eizelle von alleine ab. Dies kann bereits so frühzeitig stattfinden, dass die Frau die Schwangerschaft gar nicht bemerkt und die dabei häufig mit einhergehende Blutung als Regelblutung oder Schmierblutung abtut. Anders verhält es sich dagegen, wenn die Eileiterschwangerschaft nicht bemerkt wird und der Embryo heranwächst. In diesem Fall kann es aufgrund des Platzmangels in dieser Region zum Reißen des Eileiters kommen.

Dies zeigt sich durch zum Teil starke einseitige Schmerzen im Unterleib, plötzliche starke, vaginale Blutungen, Fieber und Übelkeit. Treten diese Symptome auf, so ist unverzüglich ein Arzt auszusuchen, da ansonsten Lebensgefahr bestehen kann. Ebenso gefährlich kann auch eine sehr spät festgestellte Bauchhöhlenschwangerschaft für die werdende Mutter werden. Denn da hier genügend Platz vorhanden ist, kann, wenn die Frucht nicht abgeht, das Kind zur vollen Reife heranwachsen.

Jedoch besteht hier ein sehr hohes Risiko für starke Blutungen, weswegen es in diesem Fällen oft schwierig ist, Mutter und Kind gesund bis zur Entbindung zu bringen. Natürlich sind viele Frauen gerade, wenn der Kinderwunsch sehr groß ist, bereit jedes Risiko auf sich zu nehmen, doch sollte man Fragen ob es wirklich Sinn macht sein Leben zu riskieren in dem man versucht das Kind auszutragen, da hier jederzeit ein Abgang mit großem Blutverlust stattfinden kann und auch die inneren Organe stark in Mitleidenschaft gezogen werden können. Deswegen sollte man auch im Falle einer Bauchhöhlenschwangerschaft dem Rat seines Arztes folgen und zu einem späteren Zeitpunkt eine erneute Schwangerschaft ins Auge fassen.

Kinder bekommen nach einer Eileiterschwangerschaft?

Da man eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter nicht vorbeugen kann, ist es immer ratsam sich bei einem Kinderwunsch vorab gründlich untersuchen zu lassen, so dass man zumindest schon einmal angeborene Fehlbildungen und Geschlechtskrankheiten, die eine solche begünstigen ausschließen kann. Ebenso sollte man natürlich auch immer an Verhütung denken, wenn man einen neuen Partner hat, damit eine Geschlechtskrankheit erst gar nicht übertragen werden kann, ehe man durch Bluttest ausschließen kann, dass eine solche besteht.

Weiß man durch seine medizinische Vorgeschichte, dass das Risiko erhöht ist, so sollte man sich zumindest bewusst machen, dass eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter auftreten kann, aber in keinem Fall passieren muss. Denn selbst Frauen, die schon eine oder gar mehrere Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter erleben mussten, konnten danach noch gesunde Kinder zur Welt bringen. Deswegen sollte man, auch wenn diese Diagnose einmal gestellt wurde, nicht gleich die Hoffnung auf eigene Kinder aufgeben, denn es gibt unzählige Fälle in die beweisen, dass auch nach einer Eileiterschwangerschaft eine normale Schwangerschaft ohne jegliche Komplikationen möglich ist.

Erst wenn sich mehr als zwei Mal hintereinander eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter ereignet hat, sollte man zusammen mit seinem Arzt darüber reden wie hoch die Chancen von Fall zu Fall sind wirklich noch einmal eine normale Schwangerschaft erleben zu können.

Nachwort

Der Wunsch vom eigenen Kind ist für viele Menschen unverzichtbar und da ist es natürlich besonders schlimm, wenn sich nach dem positiven Schwangerschaftstest die Diagnose stellt, dass die Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter stattfindet. Doch da man dies nicht beeinflussen kann und die Fälle im Verhältnis gesehen selten auftreten, sollte man diesen Gedanken zwar im Hinterkopf behalten, sich jedoch nicht zu sehr davor fürchten. Denn gerade wenn man schwanger werden möchte, sollte man entspannt und ohne schlechte Gedanken an diesen wichtigen Schritt heran gehen, da dies auch Einfluss darauf nehmen kann, wie schnell der Schwangerschaftstest ein positives Ergebnis zeigen wird.

Bildnachweis: © Henrie – Fotolia.com


Ähnliche Beiträge



Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *